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Schindlers Liste

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Mit „Schindlers Liste“ will Steven Spielberg die Diskussion über den Holokaust erneut anfachen.

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Mit „Schindlers Liste“ will Steven Spielberg die Diskussion über den Holokaust erneut anfachen.

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Steven Spielberg — Wenn man diesen Namen hört oder liest, erinnert man sich an fantastische Geschichten wie „E.T.“ oder den Kassenschlager 1993 „Juras- sic Park“. Spielberg-Filme sind Märchen für das Kino.

Seine neueste Produktion „Schindlers Liste“ ist kein leichtes Hollywoodmärchen. Der Film ist die authentische Geschichte des Unternehmers Oskar Schindler (Liam Neeson), der in der Nazi-Zeit rund 1.100 Juden, die in seiner Fabrik arbeiteten, vor der Vernichtung in den Konzentrationslagern rettete. Das konnte Schindler aber nur, weil er mit den Nazis paktierte.

Spielberg geht neue Wege. „Schindlers Liste“ ist seine „er

wachsenste“ Produktion. Brutal zeigt er Erschießungsszenen, in denen den Opfern hohe Blutfon- tainen aus den Wunden schießen. Unverblümt versucht Spielberg den Horror des Nazi-Regimes zu zeigen. Aber der Film geht nicht unter die Haut. Er bleibt ständig auf Hollywood-Distanz, obwohl er Schwarzweiß — also gleichsam dokumentarisch - gedreht ist. Spielberg zeichnet die Juden als scheinbar schicksalslose Masse. Nach der dritten Erschießung läßt dies den Zuschauer kalt. Das ist aber erst recht schockierend. Die brillanten Darsteller, allen voran Ralph Fiennes als grauenvoll skrupelloser Lagerkommandant Amon Goeth, sind kein Garant, das wirkliche Ausmaß der Juden- vemichtung zu beschreiben. (Ab 4. März im Kino)

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