Im Linzer Theaterkeller erlebte „Voltaire Rousseau“ des vielseitigen Theaterpraktikers Jean-Franęois Prėvand in der ausgezeichneten Übertragung von Ulrich Kunzmann die deutschsprachige Erstaufführung. In einer fiktiven Begegnung der beiden gegensätzlichen Geistesgrößen, die der Autor aufgrund eines „weißen Flecks“ in der Autobiographie Rousseaus Ende ' Oktober 1765 ansetzt, entzündet sich das geschickt colla-gierte Streitgespräch unter Verwendung von Originalzitaten. Günter Gräfenberg (Voltaire) und Heinz Filges (Rousseau) lieferten sich in der Inszenierung Franz Kainraths ein schauspielerisch überzeugendes Rededuell mit hoher Sprechkultur, in dem auch Eigenschaften der Menschen Voltaire und Rousseau sichtbar wurden. Ein Vergnügen für Mit-Denker.