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Unheimliche Rufe

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Einfach, kompakt, bar aller Ausschmückungen inszenierte Beya Wu-kovits-Kumbaraci „Combat de negre et de chiens” („Kampf des Negers und der Hunde”) von Bernard-Marie Koltes. Der verbitterte, mit Vorurteilen behaftete Cal (Bernard Bollet), ein junger französischer Ingenieur, hat auf einer Baustelle in Afrika einen schwarzen Arbeiter, der ihm den Gehorsam verweigerte, erschossen und die Leiche verschwinden lassen.

Die stille Präsenz eines Afrikaners (Thierry Desroses), der angstvoll, aber bestimmt die Leiche seines Bruders einfordert, treibt die Handlung ihrem dem letalen Höhepunkt entgegen - unterstützt durch die kehligen, etwas unheimlichen Bufe der „gardiens”, der afrikanischen Wachen, die von Zeit zu Zeit im Hintergrund ertönen. Die'Faszination dieser Bufe veranlaßte Koltes, der einen Monat auf einer französischen Baustelle in Afrika zu Besuch war, das Stück zu schreiben. Inszenierung und Darsteller bringen die Wucht des kurzen Stückes des 41 jährig an Aids verstorbenen Autors voll zur Geltung.

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