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Vergebliche Mühe

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Ob der Wiederbelebungsversuch gelungen ist, wird sich zeigen. Giuseppe Verdis „König für einen Tag” („Un giorno di regno”) lockt zwar zu einer, wenn auch kleinen musikalischen Entdeckungsreise; die Oper bleibt aber ein entbehrliches Randwerk.

Ein falscher, von Polens König Stanislaus gesandter Regent, viel jugendliche Liebe und zwei alte Geizhälse: Feiice Romanis Libretto wäre ja vergnüglich verwirrend. Aber was Verdis Musik dazu fehlt ist Rossinis Verve und Donizettis Erfindungsgeist. Und doch hat es auch von beiden etwas. 1840 uraufgeführt, deutet es schon in Verdis Zukunft als Meister der Melodie und raffinierten Linienführung.

Leider ist die Aufführung szenisch wie musikalisch auf Kleinstadtniveau. Regisseur Helmut Polixa und sein Ausstatter Frank Philipp Schlößmann ließen ihrem schlechten Geschmack freien Lauf: Im grell bunten Ambiente verkommt das Komödientreiben zum banalen, witz- und gesichtslosen Geplänkel. Und dank Asher Fischs schwammig-konturlosem Orchesterklang hatten es die Sänger doppelt so schwer, Persönlichkeit zu zeigen. Silvana Dus-smann konnte wenigstens stimmlich überzeugen; Renato Girolami, Eduard Lehmann und der überforderte Rest des Ensembles ließen zu viele Wünsche offen.

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