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Weniger wäre mehr

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Helmut Qualtinger war eine feste Größe in diesem Land, eine moralische Instanz und ein Wahrheitsfanatiker, der an der Fassade wienerischer Gemütlichkeit kratzte und die kleinen und großen, Gemeinheiten zum Vorschein brachte. Zehn Jahre nach seinem Tod zeigt das Wiener Volkstheater nun neun seiner bösen und satirischen Texte (darunter „Die Rose von Gumpendorf”, „Die Hinrichtung”, „Das letzte Lokal”), die, anders als der „Herr Karl”, selten oder noch nie zu sehen waren. Die Typen sind in Emmy Werners Inszenierung gut getroffen, doch kommt in der Fülle der Kurzszenen manche Pointe nicht zur Wirkung. Weniger, dafür gezieltere Auswahl wäre in diesem Fall mehr gewesen. Ein köstlicher Höhepunkt des Abends ist Brigitte Swoboda als aufgeputzte „Rose von Gumpendorf”, während Vera Borek vom beschränkten „Monstrum” bis zur Bordsteinschwalbe großartige Wandlungsfähigkeit beweist.

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