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Witziges Feuerwerk

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Erfolgreiche österreichische Erstaufführung von Tom Stoppards „Arkadien“ im Theater in der Josefstadt.

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Erfolgreiche österreichische Erstaufführung von Tom Stoppards „Arkadien“ im Theater in der Josefstadt.

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Hat Lord Byron Ezra Chater erstochen? Hat er deshalb England so plötzlich verlassen? War er überhaupt am Tatort? Das sind so die Fragen, für die sich Literaturwissenschaftler erwärmen und aus denen sie Bücher machen. Auf einem englischen Landsitz kommen sie einander in die Quere. Und Tom Stoppard macht sich in seinem Stück „Arkadien“ auf intelligente, witzige Weise über sie lustig.

Die Szenen spielen abwechselnd vor 180 Jahren und heute im selben großen Gartenzimmer. Requisiten werden zeitübergreifend genutzt, irreale Stimmungen entstehen. Byron war nicht da, außer einer ehelichen Untreue ist nichts passiert, Hauslehrer Septimus Hodge entzieht sich dem Duell mit Chater unter Lobeshymnen auf dessen neues Buch.

Auch die Literaturwissenschaftler würden einander manchmal gern erstechen, immerhin bekommen sie heraus, daß der angeblich erstochene Chater mit dem später in Indien einem Affenbiß erlegenen Chater identisch war. Doch wer hat den Verriß von Chaters Versdrama „Das türkische Mädchen“ im „Piccadilly Recreation“ wirklich verfaßt?

Frank Arnold gelang eine schöne Inszenierung, es spielt ein perfektes Ensemble mit Theresia Hübchen, Herbert Föttinger und Andre Pohl im frühen 19., Marianne Nentwich und Sebastian Baur im 20. Jahrhundert.

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