Allerletztes Geschenk

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Der Tod ist ein Thema, das in den letzten Jahren sehr oft in der Kinderliteratur, insbesondere im Bilderbuch, behandelt wurde - vom schwedischen "Die besten Beerdigungen der Welt" bis hin zu Wolf Erlbruchs "Ente, Tod und Tulpe". Hier ist es ein Kinderroman, in dem die österreichische Autorin Rachel van Kooij von den letzten Dingen erzählt, verpackt in eine Geschichte direkt aus dem Alltag von Kindern: Eine vierte Volksschulklasse ist damit konfrontiert, dass Frau Meindert, ihre geliebte und bewunderte Lehrerin, unheilbar krank ist. Doch statt sich für den Rest ihres Lebens ins Krankenhaus zurückzuziehen, wählt sie einen anderen Weg: Während der Direktor den Unterricht übernimmt, setzt sie sich mit einem Liegestuhl in die Klasse, um die noch verbleibenden Wochen des Schuljahres mit ihren Schülerinnen und Schülern zu genießen.

Einfach und schockierend

Als die Ferien beginnen, stellt sich für einige der Kinder die Frage, was denn das beste allerletzte Geschenk für die Lehrerin sein könnte. Sie sind sich einig, dass ein gewöhnlicher schwarzer Sarg dem vielfältigen Wesen der Lehrerin nicht gerecht wird - und machen sich kurzer Hand daran, für sie eine "Kiste" zu bauen, die sie mit all dem bemalen, was sie mit der Lehrerin verbinden. So einfach und gleichzeitig schockierend wie diese Idee ist die Grundstimmung des Textes - der Tod ist ein Skandalon und doch ein Teil des Lebens, mit dem es umzugehen gilt. Einfühlsam und stimmig erzählt Rachel van Kooij von den unterschiedlichen Gedanken, die sich die Kinder rund um das Sterben und den Tod machen, von ganz konkreten Fragen bis hin zu ihrer großen Traurigkeit, in Zukunft ohne die Lehrerin auskommen zu müssen.

Klaras Kiste

Von Rachel van Kooij

Jungbrunnen 2008

132 S., geb., e 14,30

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