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Ayala wird 100!

Am 16. März 2006 feiert Francisco Ayala in Madrid seinen 100. Geburtstag. Bis vor kurzem im deutschsprachigen Raum kaum bekannt, bieten Übersetzungen nun endlich die Möglichkeit, diesen bemerkenswerten Prosaschriftsteller auch auf Deutsch zu entdecken.

Der in Granada Geborene lebte während des Bürgerkrieges im Exil zunächst in Buenos Aires, dann in Puerto Rico, schließlich in den usa. Erst 1976 kehrte er endgültig nach Spanien zurück. Formales Experimentieren und soziologische Analyse spricht man dem Schriftsteller zu, der jahrzehntelang mit Max Aub befreundet war. Ayalas Roman "Wie Hunde sterben" ("Muertes de perro"), 1958 erschienen, ist ein literarischer Versuch, auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen (lateinamerikanischer) Diktatur nachzuspüren. In einem fiktiven Land sammelt ein privatisierender Historiker Schriftstücke als Dokumente einer Gesellschaft, deren Teil er selbst ist. Im Manesse-Verlag erschienen zuvor schon Ayalas Erzählungen "Der Kopf des Lammes" auf Deutsch, die Paul Ingendaay in der faz "zur besten spanischen Prosa des Jahrhunderts" zählte, in denen man "Blättern. Staunen. Schwärmen" solle.

Eine sehr späte - aber doch noch zu seinen Lebzeiten - Entdeckung und Würdigung des spanischen Schriftstellers.

Manesseklein. Handlich. Lesenswert. bsh

Wie Hunde sterben

Roman von Francisco Ayala

Aus dem Span. von Erna Brandenberger

Manesse Verlag, Zürich 2006

384 Seiten, geb., e 20,50

Der Kopf des Lammes

Erzählungen von Francisco Ayala

Aus dem Span. von Erna Brandenberger

Manesse Verlag, Zürich 2006

384 Seiten, geb., e 20,50

Erika Mitterer

Ebenfalls 100 Jahre alt würde am 30. März Erika Mitterer werden, wäre sie nicht 2001 gestorben. Johann Holzner nannte sie in der Dezember-Jubiläumsausgabe der Furche, in der Erika Mitterer einen der 60 ausgewählten Köpfe darstellte, eine "Querdenkerin". Die Erika Mitterer Gesellschaft veranstaltet vom 27.-30. März 2006 in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Literatur ihr zu Ehren in Wien eine Tagung zum Thema "Das Jahrhundert der Ideologien im Spiegel der österreichischen Literatur". Den Abschluss am 30. März bildet die Uraufführung der "Kantate über die Liebe" im Stift Klosterneuburg, komponiert von Peter Planyavsky zu Gedichten von Erika Mitterer und Erich Fried. Der Eintritt ist frei, um Voranmeldung wird gebeten.

Informationen:

www.ogl.at

www.erika-mitterer.org

Buchtipps:

Im April erscheint eine Neuauflage von

Der Fürst der Welt

Roman von Erika Mitterer

Seifert Verlag, Wien 2006

512 Seiten, geb., e 27,70

Erika Mitterer und das Dritte Reich

Schreiben zwischen Protest, Anpassung und Vergessen. Von Esther Dür

Praesens Verlag, Wien 2006

358 Seiten, geb., e 32,-

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