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Bárbaro verlässt Kuba, er hat ein Gelübde abgelegt und hofft es einzulösen, fern der Heimat. Er möchte seine Impotenz überwinden. Der Journalist reist zur Baustelle der Baikal-Amur-Eisenbahn, um einen Artikel über das Leben der Arbeiter unter diesen extremen Bedingungen zu schreiben. Soweit die Ausgangslage im Roman "Die Dolmetscherin" des im Mai 2002 im spanischen Exil verstorbenen kubanischen Schriftstellers Jésus Díaz. Der Klappentext verheißt eine sinnliche und sprachgewaltige Geschichte. "Ein Kubaner in Sibirien war sinnlos, immer noch in der Eiseskälte zu stehen, war sinnlos, alles war sinnlos auf dieser Reise - außer der fernen Nähe Nadeshdas." Ist es die Übersetzung? Sprachgewaltig ist das nicht, sinnlich wird es später, denn das Gelübde wird eingelöst. Der Journalist schläft mit der Dolmetscherin Nadeshda, doch die Liebe im und am Eis bekommt ihm nicht, er stirbt drei Tage später. Was lernen wir aus dieser Geschichte? Eisschwimmen bekommt nicht jedem, Wodka ist das Wasser des Nordens und "die Hölle nicht dieser siedend heiße Ort, sondern ein Ort, der so kalt war wie der Tod". Zumindest dieser Satz hat Stil, was man vom Rest des Romans nur schwer sagen kann.

Die Dolmetscherin

Roman von Jesús Díaz. Piper Verlag München 2003. 252 S., geb., e 18,90

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