Freundschaft mit einer Urne

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Der sechzehnjährige Ich-Erzähler Lucas Swain ist niemand, der leicht Freundschaften schließt – nachdem sein Vater vor fünf Jahren plötzlich verschwunden ist, fühlt er sich wohler dabei, allein vor sich hin zu grübeln. Doch als er in einem schäbigen Minicar-Büro mitten in der Nacht die auf dem Rücksitz eines Taxis vergessene Urne einer Frau namens Violet Park entdeckt, ist es um ihn geschehen: Er beschließt, sie aus diesem trübsinnigen Ort zu befreien und ihr zu einer würdigeren letzten Ruhe zu verhelfen. Bevor er sie beerdigt, will Lucas wissen, wer sie war: Er beginnt, über ihr Leben zu recherchieren und stellt durch einen Zufall fest, dass es zwischen seinem Vater und dieser Frau offensichtlich eine Verbindung gegeben hat.

Mit schwarzem Humor

Bei seinem Bemühen, dem Leben von Violet nachzuspüren, lernt er auf überraschende Weise, auch sein eigenes Leben besser zu verstehen: „Ich hatte geglaubt, es sei ihr Wille, dass ich ein Problem für sie löste. Ich hatte nicht gewusst, dass sie etwas für mich tat. Ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass sie mich zu meinem Vater führen würde.“ Letztendlich muss Lucas erkennen, dass sein Vater nicht der edle Held war, für den er ihn immer gehalten hat, und sein Verschwinden durchaus egoistische Gründe hatte. Doch genau diese – durch Violet gewonnene – schmerzhafte Erkenntnis ermöglicht es ihm, anders und besser als vorher weiterleben zu können.

Die Autorin Jenny Valentine, ursprünglich Goldschmiedin von Beruf, kombiniert in ihrem Debütroman Elemente unterschiedlicher literarischer Traditionen: Detektivgeschichte, Adoleszenzroman und Coming-of-Age-Roman finden hier zueinander, versetzt mit einer ordentlichen Portion von schwarzem britischem Humor.

Wer ist Violet Park?

Von Jenny Valentine

Aus dem Engl. von Klaus Fritz

Deutscher Taschenbuch Verlag 2009 200 S., kart., e 9,20

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