Gernmany's next Seekuh

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Geschichten erzählen geschieht in der zeitgenössischen Jugendliteratur meist in Romanform -nicht nur die fantastische Literatur bietet gewichtige Schmöker an, auch realistische Texte werden meist so präsentiert. Dieses Schema des Gewohnten durchbricht Marlene Röder, die mit ihren Romanen "Im Fluss" und "Zebraland" für Aufmerksamkeit sorgte, mit ihrem neuen Buch, das 18 Erzählungen zusammenstellt. In einem losen Reigen richtet sie den Fokus dabei immer wieder auf Jugendliche, die in einer der vorangegangenen Erzählungen eine Nebenfigur darstellten.

Qual, Hohn und Freude

Zur Sprache kommen Aspekte jugendlichen Lebens und Leidens: Die Qual, sich beim beliebten Partyspiel "Wahrheit oder Pflicht" vor allen zu outen, der Hohn, mit dem ein übergewichtiges Mädchen im Schwimmunterricht von den anderen als "Germany's next Seekuh" verspottet wird, aber auch freudvolle Momente von Liebe und Freundschaft.

Themen wie Familienkonstellationen oder Schuld, die bereits in den Romanen Röders eine zentrale Rolle spielten, werden hier neu variiert - auf jeweils wenigen Seiten entwirft die Autorin dabei Momentaufnahmen von bemerkenswerter Dichte. Wenige Worte, einige angedeutete Handlungen reichen, um nicht nur die momentane Situation der Figuren, sondern auch deren bisheriges Leben greifbar zu machen. Röder bedient sich dafür verschiedener Erzählformen und -zeiten: Ein Telefongespräch mit der in eine andere Stadt übersiedelten Freundin im Präsens, ein Psychotest aus einer Jugendzeitschrift und in den Text eingebaute Kritzeleien spiegeln die Ausdrucksformen, in denen Jugendkultur sich heute zeigt.

Melvin, mein Hund und die russischen Gurken

Von Marlene Röder Ravensburger 2011 128 S., geb.,€ 13,40

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