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Hansjörg Schertenleibs Novelle über Erinnerungen und Vergänglichkeit.

H ansjörg Schertenleib erzählt in seiner Novelle "Der Glückliche" die Geschichte eines Jazztrompeters, der knapp fünfzig und verheiratet ist und seinem Alltag wohl nur noch selten entflieht. Als This Studer von einem Studienfreund, den er lange nicht gesehen hat, angerufen und gebeten wird, für eine Woche mit dessen Jazz-Combo in einem Club in Amsterdam aufzutreten, zögert er nicht lange. Da seine Frau Amsterdam nicht kennt, nutzen die beiden die Gelegenheit für einen Kurzurlaub. Sie spazieren durch Amsterdam und genießen für ein paar Tage das Glück. Als This Studers Frau jedoch in die Schweiz zurückreist, verändert sich alles. Melancholie legt sich über die Stadt und der Aufenthalt wird zu einem seltsamen Innehalten und Zurückschauen auf die Momente, die sein Leben geprägt haben. This Studer versucht zu ergründen, warum er diesen und keinen anderen Weg gegangen ist, wird von Erinnerungen überfallen und beginnt auch über das Glück und dessen Vergänglichkeit nachzudenken. Hier verfällt Schertenleib manchmal ins Allgemeine, wird zu bemüht, langweilig, manches klingt sogar abgedroschen: "Glücklich, wer vergessen kann? Oder aber todunglücklich, wer sich nicht erinnern kann?" Auch wenn es der Autor versteht, als Sprachvirtuose zu verzaubern, beschleicht einen aber manchmal das Gefühl, er habe sich in seinem vielen Wollen verloren. Und deshalb eben nichts Genaues geschaffen.

Der Glückliche

Novelle von Hansjörg Schertenleib

Aufbau-Verlag, Berlin 2005

132 Seiten, geb., e 17,40

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