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Kunst der Landschaft— Landschqflen der Kunst

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Und wieder hängen sie in Hundertschaften in den Buch- und Kunsthandlungen, die Einjah-resfliegen des anspruchsvollen Druckgewerbes: Die neuen Kalender, diesmal für das Jahr 1997. Und wieder einmal gibt es keinerlei Garantie, daß es uns gelungen ist, die schönsten aus dem ausufernden Angebot herauszufischen. Um einige besonders schöne aber handelt es sich gewiß.

Die Kunst und die Landschaft sind wje immer unerschöpfliche Töpfe, aus denen Kalendermacher und Fotografen schöpfen. Für den Dumont-Verlag, der stets für Innovationen gut ist, entdeckten Florian Monheim und Roman von Götz die „Gewölbe des Himmels 1997”. Durch das große Format der Bilder packt den Beschauer beim Blick in die gotischen Gewölbe fast der Schwindel. Herausragend! Besonders eindrucksvoll ist das Gewölbe des Kapitelsaals der Kathedrale von Wells in Somerset auf dem Titelblatt. Bewährt, stets ein Genuß: „Dumont's Großer Kunstkalender 1997”. , •

Aus dem Mohn Kalender Verlag kommt stets ein besonders umfassendes und besonders hochwertiges Angebot. Heuer ist „Edward Hopper 1997” ein Muß für jeden, der diesen spät entdeckten Maler des amerikanischen Lebensgefühls schätzt. Kalenderblätter, die man täglich vor Augen hat, bieten eine besondere Chance, in das Geheimnis dieser ruhigen und dabei so emotional aufgeladenen Malerei einzudringen. „Cartier-Bresson 1997” ist ein Muß für Freunde der klassischen Photographie, „Aero Graphik 1997” eine Versammlung von Kabinettstücken des Altrrfeisters der Luftaufnahme Georg Gerster.

Besonders entzückten mich diesmal auch der kleine, aber feine Landschaftskalender „Wüste 1997” von Friedrich Schmidt (Stadler-Kalender) sowie die von Karl Ammann mit der Kamera erbeuteten „Gorillas 1997”: Auch dies zwei Kalender, die man am Jahresende sicher nicht zum Altpapier geben wird.

Aus der Kategorie der Landschaftskalender sei schließlich der „Westküsten-Kalender 1997” des Verlages Boyens & Co genannt, wobei nicht die amerikanische, sondern die Schles-wig-Holsteinische Westküste gemeint ist. Die Bilder von Günter Pump mit ihren kühlen Farbtönen sind bestens geeignet, die Sonderform des Fernwehs, die als Nordweh bekannt ist, besonders anzuheizen.

In der Marktnische der Kalender für das Kinderzimmer gelingt es dem Buchverlag Peter Hammer mühelos, mit dem „Kinderzimmerzirkuskalender mit 12 Postkarten” von Wolf Erlbruch auch heuer den größten Teil der Konkurrenz zu distanzieren. Zeichnen muß man in diesem Metier sowieso können, Erlbruch verfügt aber überdies über einen frappanten hintergründigen Witz.

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