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Literatur findet oft bei Grenzerfahrungen und an den Bruchstellen des Lebens ihre Themen, selten erzählt ein Buch schlicht und einfach vom glücklichen Leben.

Der zeitgenössischen Kinderliteratur wird ihre Problemorientierung manchmal vorgeworfen -Rose Lagercrantz setzt dem in ihrem neuesten (in der Reihe "Für alle, die schon gerne selber lesen" des Moritz Verlags) erschienenen Kinderroman ein gefühlvolles und doch ganz und gar unkitschiges Bild eines glücklichen Kinderlebens entgegen. Wenn sie nicht einschlafen kann, zählt die kindliche Protagonistin Dunne nicht Schafe, sondern wie oft sie in ihrem Leben glücklich war.

Neben kleinen Momenten wie drei Schwimmzüge schaffen, ohne zu ertrinken, gehört dazu ganz wesentlich die Freundschaft zu Ella Frida, die sie in der ersten Klasse kennenlernt.

Lakonisch und unsentimental

Doch dann zieht Ella Frida weg, und Dunnes Leben wird freudloser. Zur ständigen Sehnsucht nach der Freundin kommen weitere Missgeschicke, die in ihrer ohnehin traurigen Stimmung umso schwerer wiegen. Aber nach und nach nehmen die guten Momente wieder überhand, und schließlich steht sogar ein Besuch bei Ella Frida vor der Tür.

Der lakonische und unsentimentale Ton findet in Eva Erikssons Illustrationen, die sehr auf die Figuren konzentriert sind, eine gelungene Entsprechung: Mit wenigen Strichen zeigt sie das ganze Spektrum kindlicher Emotionen, von großer Freude bis zu großer Wut.

Am Ende des Buches steht Dunnes Vorfreude auf ein neues Kapitel ihres glücklichen Lebens, - das dem Vorstellungsvermögen der Leser und Leserinnen überlassen bleibt.

Mein glückliches Leben Von Rose Lagercranz. Aus dem Schwed. von Angelika Kutsch. Mit Ill. v. Eva Eriksson. Moritz 2011.144 S., geb.,€ 12,30

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