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Mazenat der Sparer

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Ein kleines Büchlein, eine modern ausgestattete, schön und sorgfältig gedruckte Broschüre, kam uns auf den Schreibtisch: Die „Rede über Österreich“ von Anton Wildgans, jenes Dokument, „das von der alten Kultur und der großen Vergangenheit unseres Vaterlandes zeugt“. In dem Büchlein lag ein Brief der „Ersten österreichischen Spar-Casse“, die mitteilt, daß anläßlich des heurigen Schulbeginns 45.000 Exemplare dieses Büchleins den Direktionen der einzelnen Schulen zur Verteilung zur Verfügung gestellt wurden.

Erinnern wir uns an den Anlaß dieses Dokumentes: Am 12. November 1929 sollte Wildgans in der „Schwe-. disch-Österreichischen Gesellschaft“ zu Stockholm sprechen. Eine plötzliche Erkrankung, die ihn auf der Reise nach dem Norden befiel, verhinderte dieses Vorhaben. Statt dessen hielt er die Rede am 1. Jänner 1930 im Wiener Rundfunk. Der Widerhall, den sie auslöste, war so stark und freudig, daß der Verfasser seine Ausführungen, die er bloß als eine Improvisation zu einem bestimmten Anlaß betrachtete, in erweiterter Fassung erscheinen ließ. So wurde diese Rede zum ersten Male 1930 als Broschüre in der F. G. Speidelschen Verlagsbuchhandlung gedruckt.

Das abgegriffene Bändchen liegt vor uns. Wie oft haben wir es selbst in der Hand gehabt und verliehen: an Alte und Junge, Studenten und Arbeiter, solche, die sie verloren hatten und wieder lesen wollten, und andere, die von diesem österreirhischen Bekenntnis gehört “und es nun kennenlernen wollten. Der „Ersten österreichischen Spar-Casse“ febührt Dank für diese „Aktion“ (nur würden wir empfehlen, bei einer Neuauflage das im Innern der Broschüre reproduzierte allzu glatte und gefällige Bild von Wildgans durch ein markanteres zu ersetzen).

Überhaupt ist es erfreulich, wie einige unserer großen Geldinstitute sich als Mäzene betätigen. In diesem Zusammenhang darf auch 'die Zentral“' Sparkasse erwähnt werden, die alljährlich hohe sechWteliige Summen ' für, Förderungspreise zur Verfügung stellt und auch den Adolf-Schärf-Studien-fonds für Studierende gestiftet hat.

All das, aus den Geldern der kleinen Sparer finanziert, kommt Österreichs Jugend zugute. Und das ist, so will uns scheinen, ein guter Verwendungszweck.

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