ABSURDER Klerikalklamauk

Werbung
Werbung
Werbung

"Diesem Männerverein muss der Garaus gemacht werden." So eine resche Frauenmeinung aus dem örtlichen Adeg-Markt in Oberösterreich. kreuz & quer spezial - das heißt, die um eine Am Schauplatz-Dokumentation erweiterte Religionsleiste auf ORF 2 - setzte sich mit der mittlerweile vollzogenen Priesterinnen-"Weihe" auseinander. Rund um Christine Mayr-Lumetzberger, die "Rädelsführerin", gestaltete Christian Schüller eine halbstündige Reportage: Mayr-Lumetzberger im Dirndl beim Jagdhornblasen. Beim eigenhändigen Bemalen des künftigen "Messgewandes". Bei einer "Stellprobe" für die Weiheprozession, wo die Prozessionsteilnehmer mittels Schnapsgläsern markiert werden. Und mit schlichten Ansagen: "Wenn der liabe Gott Priesterinnen will, dann wird er welche kriegen - und er wird einen Bischof schicken." Ein solch "geschickter Bischof", der kürzlich "geweihte" Ex-Benediktiner Raffael, wurde neben Mayr-Lumetzberger porträtiert - beim Kartoffelschälen, beim Pflegen kranker Vögel. Und dann die Bilder von der "Bischofsweihe" Raffaels, die nur als absurder Klerikalklamauk zu qualifizieren sind. An Absurdität auch nicht zu überbieten die Aussage des Journalisten Werner Ertel, dessen Aktivitäten den medialen Wirbel um Mayr-Lumetzberger & Co schon seit Wochen befördern: Der Vatikan werde nichts gegen die geweihten Priesterinnen tun, sondern fünf Jahre abwarten und dann die Priesterinnen womöglich übernehmen & Nüchtern und differenzierter ging es dann zur eigentlichen kreuz & quer-Zeit weiter. Ein Beitrag von Barbara Krenn führte gut in die theologische Problematik ein, und aus der anschließenden Studiodiskussion ragten vor allem zwei Männer heraus: Der Innsbrucker katholische Dogmatiker Józef Niewiadomski, der darauf hinwies, dass die Priesterinnen in einer "freikirchlichen" und nicht in einer katholischen Logik agieren würden. Kongenial der Münchner evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Graf, der für Niewiadomski einen heftigen Widerpart bildete. Graf attestierte aber auch den künftigen Priesterinnen wenig Gutes: Die Frauen würden mit der "Weihe" zutiefst "heidnisch" handeln. ofri

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung