Altman à la Agatha Christie

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1932 in England. Eine illustre Jagdgesellschaft samt Dienerschaft versammelt sich auf dem Landsitz Gosford Park. Die Gastgeber, Lady Sylvia (Kristin Scott Thomas) und Sir William (Michael Gambon) wollen ihren Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen. Doch als Sir William ermordet wird, werden alle 34 Anwesenden mit einem Schlag zu Verdächtigen. Robert Altman verwendet in "Gosford Park" eine Krimigeschichte nach dem Vorbild Agatha Christies als geniales Mittel zum Zweck für ein Sittenbild der Zwei-Klassen-Gesellschaft gegen Ende des British Empire. Die Aristokraten und ihre Dienstbotenschaft leben zwar zusammen, aber nicht gemeinsam. Während die High Society im ersten Stock residiert, hausen die Diener im Erdgeschoß. Selbst unter den Ermittelnden findet sich das gleiche Thema wieder: Der ignorante Inspector Thompson steht dem findigen Untergebenen Constable Dexter gegenüber. Die Kriminalgeschichte läuft allerdings nur nebenbei, eigentlich handelt der Film von sexueller Ausbeutung, von Kindesraub, von der blassen Hohlheit der Upper Class.

GOSFORD PARK

USA 2001. Regie: Robert Altman. Mit Kelly Macdonald, Maggie Smith, Michael Gambon, Kristin Scott Thomas, Alan Bates, Ryan Phillipe, Helen Mirren, Eileen Atkins, Stephen Fry.

Montag, 3. März, 0.00, ORF 2

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