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"In America" erzählt die traurigschöne Geschichte einer irischen Einwandererfamilie in New York.

Als Meister der Emotionen hat sich Regisseur Jim Sheridan schon in den Filmen "Mein linker Fuße" und "Im Namen des Vaters" entpuppt. In seinem neuen Opus, dem halbbiografischen Ein-wanderer-Drama "In America", stellt er einmal mehr sein Gespür für emotionale Gratwanderungen unter Beweis.

Mitte der achtziger Jahre kehren Johnny (Paddy Considine), Ehefrau Sarah (Samantha Morton) und ihre beiden Kinder Christy und Ariel (die Schwestern Sarah und Emma Bolger) der irischen Heimatstadt den Rücken und übersiedeln nach New York. Der Tod des zweijährigen Sohnes, der an einem Gehirntumor gestorben ist, steckt allen noch in den Knochen. Die beiden Töchter lernen zufällig ihren Nachbarn, den schwarzen Maler Mateo (Djimon Hounsou) kennen. Eine intensive Freundschaft entwickelt sich. Als Mateo eines Tages im Treppenhaus einen Zusammenbruch erleidet, wird bald klar, dass mit ihm etwas nicht stimmt...

Ohne Klischees und kalkulierten Druck auf die Tränendrüse wird die traurig-schöne Geschichte aus der Perspektive der zehnjährigen Christy (Sarah Bolger) erzählt. Das warmherzige Drama besticht vor allem durch brillante Schauspieler. Die Protagonisten sind keine Opfer, die sich ihrem Schicksal ergeben. Sie pflegen die Hoffnung und geben niemals auf. Daher sei dem Regisseur auch verziehen, dass er der Familie in einer schier ausweglosen Situation ein Schlupfloch offen hält.

"In America" ist Sheridans persönlichster Film. Gemeinsam mit seinen Töchtern hat er auch das Drehbuch geschrieben und auf diese Weise den Tod seines kleinen Bruders Frankie verarbeitet, den er unter ähnlichen Umständen wie jenen im Film verlor.

IN AMERICA

Irland/GB 2002. Regie: Jim Sheridan. Mit Samantha Morton, Paddy Considine, Djimon Hounsou, Sarah und Emma Bolger. Verleih: Twentieth Century Fox. 105 Min.

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