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Den politisch Interessierten des Landes - auch wenn sie als Nicht-Tiroler keine Leser der Tiroler Tageszeitung sind und, obwohl Österreicher, keine Leser von Österreich - ist Claus Reitan als präziser, immer bestens vorbereiteter, sachkundiger Gesprächspartner von Spitzenpolitikern in der ORF-"Pressestunde" bekannt. Unabhängig von dem Medium, bei dem er jeweils gerade arbeitete, galt und gilt Reitan als "Qualitätsmarke" im österreichischen Journalismus. Dazu passt, dass sich Reitan an die Spitze jener stellte, die eine Ersatzlösung für den untergegangenen Presserat initiierten: die vom "Verein der Chefredakteure" getragene Leseranwaltschaft. Dazu passt, dass sich Reitan - etwa als Vorsitzender des Kuratoriums für Journalistenausbildung Salzburg - vielfache Verdienste um den Nachwuchs der Branche erworben hat. Und dazu passt auch, dass der 1954 in Innsbruck geborene Spitzenjournalist nun mit 1. Juni die Chefredaktion der Furche - der einzigen überregionalen Qualitätswochenzeitung des Landes - übernimmt.

Begonnen hat Claus Reitan seine journalistische Laufbahn 1978 in der Lokalredaktion der Tiroler Tageszeitung (TT), später war er in deren Wiener Redaktion tätig. Ein kurzes Zwischenspiel gab er auf der "anderen Seite" des politmedialen Spektrums: 1987 bis 1991 war er Pressesprecher von Josef Riegler (ÖVP; zunächst Landwirtschaftsminister, dann Vizekanzler).

Nach einem Auslandsjahr beim Springer Verlag (Welt am Sonntag, Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost) wurde er von ebendiesem Haus für dessen neues Magazinprojekt News an Bord geholt; 1995 schließlich ging Reitan wieder zurück nach Innsbruck, wo er für zehn Jahre an der Spitze der TT stand. Zuletzt folgte er noch dem Ruf Wolfgang Fellners, der bekanntlich versprach, das Medium Tageszeitung neu zu erfinden und die Quadratur des Kreises zwischen Qualität und Masse zu schaffen: Daraus wurde dann Österreich.

Nun verlässt Reitan Österreich, um für Österreich die Furche noch stärker zu positionieren. red

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