"Kann das Liebe sein?": Eine köstliche Sandrine Bonnaire lässt sich vom emotional tollpatschigen Lucas lang und oft bitten.
Er ist erfolgreich und desparat. Oder zumindest ein wenig tollpatschig, wenn es darum geht, die Frau des Herzens zu erobern. Und ein Kontrollfreak, der seinen Detektiv-Zerberus sogar auf seine Geliebte hetzt, um her-auszufinden, ob sie es auch ehrlich meint. Hat er aber nicht allen Grund, so zu handeln? Immerhin kam er bei einer verflossenen Flamme drauf, dass sie vom Konkurrenten bezahlt wurde, um Betriebs-geheimnisse auszuspionieren.
Sie ist nicht nur eine bildende, sondern auch eine Lebens-Künstlerin. Als sie in seinem Firmensitz den Eingangsboden künstlerisch gestaltet, beginnt er, verrückt nach ihr zu werden. Aber wird das junge Glück halten, wenn sie entdeckt, dass der Kontrollfreak auch sie überwachen lässt? Und werden seine Sekretärin wie Zugehfrau noch ruhig schlafen können? Denn jedesmal wenn der Chef in Liebeskummer verfällt, rasseln die Aktien, von denen Sekretärin und Zugehfrau erklecklich viele besitzen, ins Bodenlose.
Schon von daher setzen auch die Untergebenen alles daran, dem Boss in Liebesdingen Erfolg zu verschaffen. Wie soll das aber gehen, wenn sie, zartbesaitete Künstlerin, das Aggressionspotenzial einer Frau so richtig auskostet?
Vor Jahrzehnten hat Hollywood solche Filmverwicklungen Screwball Comedy genannt. Ein französischer Kusin dieses Genres ist Pierre Jolivets Kann das Liebe sein? durchaus. Den nach ihr fiebernden Geschäftsmann Lucas gibt Vincent Lindon. Die Begehrte, Elsa, wird von Sandrine Bonnaire (Die Frau des Leuchtturmwärters) gespielt. Ihr nimmt man die Künstlerin Rührmichnichtan ebenso ab wie die Wütende, als sie die Bespitzelungen ihres famosen Unternehmers spitzkriegt.
Bonnaire ist es zu verdanken, dass diese - Screwball hin, Screwball her - durch und durch französische Komödie köstlich kurzweilig bleibt: Ach Lucas, wie konntest du nur!
KANN DAS LIEBE SEIN? Je crois que je l'aime
F 2007. Regie: Pierre Jolivet. Mit Sandrine Bonnaire, Vincent Lindon, François Berléand. Verleih: Filmladen. 90 Min.
