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„Küss mich bitte!“: Über Freundschaft, Liebe und weitere Gefühlsverwirrungen.

Welche Auswirkungen ein Kuss unter Freunden haben kann, zeigt Regisseur Emmanuel Mouret in seiner bezaubernden französischen Beziehungskomödie „Küss mich bitte!“. Bittersüß und doppelbödig zaubert er die Begegnung zweier Menschen auf die Leinwand, die sich, obwohl sie in glücklichen Partnerschaften leben, zueinander hingezogen fühlen. Was also tun? Den Gefühlen freien Lauf lassen oder der Versuchung widerstehen?

Mouret beantwortet diese moralische Frage intelligent und unterhaltsam: Er serviert den Zusehern Häppchen einer Geschichte in der Geschichte rund um die großen und kleinen Gefühlsirrungen und (Ver-) Wirrungen des Lebens. Dass man sich an seinem Erzählstil, der sich angenehm von schwülstig-plumpen Kitsch-Komödien abhebt, kaum sattsehen kann, liegt nicht nur an diesem dramaturgischen Kunstkniff. Neben einem gut gecasteten Schauspieler-Ensemble, dem man in jeder Lebenslage sowohl seine Mauerblümchen-Attitüden als auch seine feurige Leidenschaft abnimmt, sind es in erster Linie brillante Dialoge, die mit Wortwitz und feinsinnigen Lebensweisheiten für gelungene Unterhaltung sorgen. „In Filmen wird ein großer Teil der Spannung durch Sprache erzeugt. Leider gibt man Drehbuchschreibern oft den Rat, möglichst viel Inhalt in möglichst wenig Worte zu packen“, kritisiert der französische Regisseur, der 100 Minuten den Leinwand-Beweis liefert, dass er zumindest von einer Muse geküsst wurde.

KÜSS MICH BITTE! – Un baiser s’il vous plaît

F 2007. Regie: Emmanuel Mouret. Mit Virginie Ledoyen, Emmanuel Mouret, Julie Gayet, Stefano Accorsi, Michael Cohën. Verleih: Filmladen; 100 Min.

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