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Musikalische Monster

Mit über 90 Millionen verkauften Alben ist "Metallica" die erfolgreichste Band aller Zeiten. Nach jahrelanger Pause wollen die Musiker ein neues Studio-Album aufnehmen. Die Filmemacher Joe Berlinger und Bruce Sinofsky sollen die Entstehung eines neuen Albums dokumentieren. Doch nach 20 Jahren ist die Band persönlich wie musikalisch ausgebrannt. So wird vom Management ein Team-Psychologe beauftragt, die Band wieder geistig und kreativ zusammenzuführen. Was nun folgt ist eine lange Reise in die Tiefen zwischenmenschlicher Beziehungen.

Der Film "Metallica" geht über den Rahmen eines Musik-Dokumentarfilmes hinaus. Die Kamera verfolgt nicht nur die Entwicklung der Bandmitglieder, sondern wird in den Prozess einbezogen und dokumentiert, wie sich in drei Jahren Drehzeit die Musiker mit Hilfe der Therapie verändern und neu finden. Aslihan Atayol

Metallica - Some Kind of Monster

USA 2004. Regie: Joe Berlinger, Bruce Sinofsky. Mit James Hetfield, Lars

Ulrich, Kirk Hammett, Robert Trujillo, Dave Mustaine, Jason Newsted.

Verleih: Stadtkino. 139 Min.

Recycelte Schlangen

1997 gab es einen Film, der "Anaconda" hieß. Es ging um eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler, die sich in den Dschungel irgendeines tropischen Landes vorwagten, um dort Entdecker zu spielen. Gefunden haben sie riesengroße, böse Anaconda-Schlangen, die die Expeditionsteilnehmer der Reihe nach genüsslich verspeisten.

2004 gibt es einen Film, der "Anacondas" heißt. Bis auf den zusätzlichen Buchstaben im Filmtitel unterscheidet sich die neue Variante kaum vom Vorgänger: Wissenschaftler, auf der Suche nach einer Orchidee, deren Extrakte der Medizin ein Wundermedikament bescheren soll, geraten in den Hinterhalt der bösen Riesenschlangen - und werden, wer hätte das gedacht, der Reihe nach verspeist.

Hollywoods Drehbuchautoren scheinen derzeit nicht gerade von der Muse geküsst zu werden. Solche Filme sind schon vor Drehbeginn Totgeburten. Matthias Greuling

ANACONDAS

Die Jagd nach der Blut-Orchidee

USA 2004. Regie: Dwight H. Little. Mit John Messner, Kadee Strickland, Matthew Marsden. Verleih: Columbia. 97 Min.

Präpotente Prinzen

Er ist ein Ekelpaket: der junge Prinz im Zarenpalast, der mitten im Sankt Petersburger Schneegestöber seinen Hofstaat schikaniert. Um ihn auf die Probe zu stellen, schenkt ihm der Magier Drosselmeier einer goldene Nuss, die Wünsche erfüllen kann. Doch der Prinz wirft sie ins Feuer - und findet sich als Nussknacker wieder. Nur die Freundschaft der kleinen Klara kann ihm helfen, den bösen Zauber - und den machtgierigen Mausekönig - loszuwerden ...

"Nussknacker und Mausekönig" ist ein bildgewaltiges Wintermärchen für die Kleinsten. Manchmal so bildgewaltig, dass durchaus die Gefahr besteht, sich zwischen schnellen Schnitten und Schneegestöber zu verirren. DH

NUSSKNACKER UND MAUSEKÖNIG

D 2004. Regie: Michael Johnson, Tatjana Ilyina. Verleih: Buena Vista. 82 Min.

Junge Verführung

Ein Mann sitzt in einem Café. Er blickt kurz auf und bleibt bei langen, dichten Wimpern hängen. Sie bittet ihn um Feuer. Es ist nichts Ungewöhnliches, jemanden in einer solchen Situation kennen zu lernen. Ungewöhnlich sind die Umstände: dass die junge Schönheit unter falschem Namen mit ihm anbandelt und dafür von der Ehefrau des Kaffeehausbesuchers bezahlt wird. Eine erotisch knisternde Geschichte, die Anne Fontaine entspinnt: Nachdem sie einen Seitensprung ihres Mannes entdeckt, möchte Catherine herausfinden, ob Bertrand sie weiterhin betrügen würde. Die sinnliche Pariser Prostituierte könnte ihrem Mann gefallen, vermutet Catherine und setzt sie auf Bertrand an. Detailgetreu soll sie schließlich von den Begegnungen mit Bertrand erzählen.

Catherine wird zur Voyeurin in Gedanken. Dafür lässt Fontaine ("Netoyage a sec") zwei Diven aufeinander treffen: Emmanuelle Béart und Fanny Ardant. Dennoch will der Funke nicht recht überspringen; vermögen die Figuren keinen Hintergrund zu gewinnen. Charakterliche Veränderungen bleiben an der Oberfläche hängen.

Nicole Albiez

NATHALIE

Wen liebst du heute Nacht?

F 2004. Regie: Anne Fontaine. Mit Fanny Ardant, Emmanuelle Béart, Gérard Depardieu. Verleih: Constantin. 106 Min.

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