Werbung
Werbung
Werbung

Die Fernsehwoche ist wieder einmal um einen Ermittler reicher: Das ZDF schickte vergangenen Samstag erstmals Kommissar Lutter in der gleichnamigen Serie in den Kampf gegen das Verbrechen im deutschen Ruhrpott. Joachim Król, schon als Commissario Brunetti erfolgreich, spielt den sympathischen und bodenständigen, vielleicht ein wenig verschlossenen und unauffälligen Alex Lutter, der gleich in seinem ersten Fall dem Filz aus lokaler Politik und Wirtschaft an den Kragen will.

"Illuminati für Schichtarbeiter" nennt Lutter den "Essener Kreis", jene ominöse Vereinigung von Möchtegern-Freimaurern, die angeblich Macht und Geschäfte untereinander aufteilen und doch geheimnisumwoben bleiben, bis ein öder Platz in Essen modernisiert werden soll. Und weil es bei großen Bauaufträgen immer auch um das große Geld geht, sind natürlich Bestechung und Korruption nicht weit.

Die beiden Morde, die dann passieren, fügen sich noch irgendwie ins Bild. Aber dass auch noch die Polizei die Entführung eines Untersuchungshäftlings fingiert und der Oberstaatsanwalt seine Finger nicht nur beruflich im Spiel hat, ist dann doch zu viel Stoff für eine einzige Krimifolge. Und nicht besonders gut konstruiert obendrein.

Verschwörungstheorien mögen spannend sein, aber jene von Dan Brown waren spektakulärer. Die sporadisch eingesetzten Effekte durch schnelle Bilderfolgen und computerverfremdeten Bildschnitt passen besser zu CSI New York. Und an den trockenen Humor von Schimanski reicht Lutters Schmäh eben auch nicht ganz heran. Was bleibt, ist der schale Nachgeschmack, dass Lutter zwar alles hat, was ein Krimi haben muss, um solide Unterhaltung zu bieten. Aber eben nicht mehr. Und damit ist es schon wieder ein bisschen zu wenig.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung