Indonesien muss erst wieder ab 2006 seine Schulden - unter anderem bei Österreich - abstottern, bis dahin sind sie gestundet. Das reiche bei weitem nicht, sagt Bruce Rich. Er fordert neben einem Erlass der Schulden auch eine Umgestaltung staatlicher Exportgarantien. Die würden nämlich ökologisch und sozial katastrophale Projekte mitfinanzieren.Die Furche: Die Internationale Staatengemeinschaft hat für die Länder, die von der Flut betroffen sind, einen Schuldenaufschub beschlossen. Sie müssen also erst in einem Jahr weitere Rückzahlungen leisten. Genügt das?Bruce Rich: Nein, das
Die einen bauen Brunnen in Simbabwe, die anderen fördern den Behindertensport - kaum ein großes Unternehmen in Österreich, das nicht mit seinem sozialen oder ökologischen Engagement wirbt. Denn angeblich legen immer mehr Kunden nicht nur Wert auf die Qualität eines Produktes, sondern auch auf das Umfeld seiner Entstehung. Die furche geht im folgenden Dossier der Frage nach, wie weit Ethik in der Wirtschaft - in Zeiten der Globalisierung - tatsächlich eine Rolle spielt. Redaktionelle Gestaltung: Claudia Feiertag Die Rufe nach einer von Moral geprägten Wirtschaft werden immer lauter. Auch
Im Rahmen des Abkommens über den weltweiten Handel mit Dienstleistungen sollen Arbeitnehmer aus Drittstaaten in der EU tätig werden dürfen. Gegner fürchten, der Arbeitsmarkt vertrage das nicht.Die Arbeiterkammer ist dagegen. Der Gewerkschaftsbund auch. Und zahlreiche andere Organisationen sind nicht minder beunruhigt. Aber in Zeiten, in denen die Debatte um die Pensionsreform Seiten und Sendeminuten der österreichischen Medien füllt, übermittelte die Europäische Union von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt eine Liste nach Genf. Adressat: die Welthandelsorganisation (WTO). Inhalt: die
Die Welthandelsorganisation feiert Geburtstag: Zehn Jahre und ein bisschen leise - oder kein bisschen weise?Genau zehn Jahre ist es nun her, dass die Welthandelsorganisation ihre Arbeit aufgenommen und sich der Liberalisierung des globalen Handels verschrieben hat. Seither wird viel gestritten. Zum Beispiel darüber, ob die eu es Unternehmen aus den usa verbieten kann, amerikanischen Parmaschinken und us-Budweiser in Europa einzuführen. (Was zählt mehr, geschützte Herkunftsbezeichnungen oder das Diskriminierungsverbot der wto? Eine Entscheidung erfolgt im März.) Oder darüber, ob die wto
Rund drei Viertel der österreichischen Bevölkerung träumen nach Angaben des Linzer Marktforschungsinstitutes market vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung. Vor allem eines sollten die eigenen vier Wände bieten: die Möglichkeit, sich wohl zu fühlen. Dem Thema Wohnen widmet sich nun die Furche mit dem vorliegenden Dossier, für das die Kinder des Salzburger Kindergartens Baldehof ihre Vorstellungen zum Thema Haus und Bauen zu Papier brachten. Redaktionelle Gestaltung: Claudia FeiertagLuxusvillenetage, 220m2, Wohnzimmer mit Marmorboden, Terrasse, Sauna, Swimmingpool." Das Inserat in der
Arbeits-und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein lud zu einer Enquête über mehr Flexibilität und Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt. Die Forderungen der Wirtschaft: längere Arbeitszeiten, weniger Kündigungsschutz.Flexicurity solle ein Schwerpunkt der österreichischen eu-Ratspräsidentschaft sein, stellten Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (övp) zu Beginn derselben klar. Sinn der nicht mehr ganz neuen Wortschöpfung: die Verbindung von Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt und sozialer Sicherheit. Bei einer Enquête zum Thema, zu der
Stell dir vor, es ist Programmreform und keiner schaut zu. Dieser leicht veränderte Slogan der Antikriegsbewegung könnte Donnerstag abends auf ORF 1 bald bittere Realität werden. Dort rennt um diese Zeit nämlich der Schmäh. Oder hinkt vielmehr: Die ehemals biedere Liebe Familie kommt als Chaos-Clan mit neuen Darstellern im alten Stegreif-Gewand daher und nennt sich fortan Die liebe Familie - Next Generation.Komödianten wie Herbert Steinböck, Sigrid Hauser und Gerald Votava haben die Rollen übernommen und versuchen, einander als Spaßkanonen zu überbieten. Nur scheint mangels Drehbuchs
Umgerechnet rund 250 Millionen Euro aus dem Handel mit Rohdiamanten investieren afrikanische Rebellen jährlich in ihre Waffen und Truppen. Ein Abkommen soll das künftig verhindern.Sie schmücken die Dekolletés, Ohrläppchen und Hände der Schönen und Reichen. In Europa stehen Diamanten für Unvergänglichkeit und Liebe. In Afrika auch für Bürgerkrieg, Mord und Vertreibung. Denn der edle Kohlenstoff ist vor allem für die Rebellen in den afrikanischen Bürgerkriegsländern die wichtigste Finanzierungsquelle für ihre Waffen.Diamantvorkommen gibt es zwar auch in Australien, Kanada,
Betriebskindergärten sind selten in Österreich, wenn auch genaue Zahlen nicht existieren. Kein Wunder, denn so eine Einrichtung ist teuer und setzt viel guten Unternehmer-Willen voraus.Wochenenden findet Max meistens fad. Schließlich ist es im Kindergarten viel schöner als zuhause - mehr Kinder, mehr Spielzeug, mehr Action. Dementsprechend kurz ist am Montag um acht Uhr früh der Abschied: Jacke aus, Hausschuhe an, noch ein kleiner Kuss für den Vater, schon saust der Fünfjährige in den Gruppenraum.Michael Höllerer ist von dem Kindergarten genauso begeistert wie Sohn Max. Schließlich
Die Vertreter der Wirtschaft frohlocken: Eine Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) von 34 auf 25 Prozent war mehr, als sich die meisten auch nur erträumt haben. Jetzt sei der Standort Österreich gesichert, Unternehmen würden trotz EU-Erweiterung nicht in die Nachbarländer abwandern, jubelt auch die Regierung. Die Arbeitsplätze seien also gerettet.Einen kleinen Schönheitsfehler hat dieser "große Wurf", wie Kanzler und Finanzminister unisono ihre Reform nennen, allerdings: Von der Senkung der KöSt profitieren in erster Linie Großunternehmen, von denen es natürlich einige gibt in
Beim Symposium "Gesundes Altern in Europa" diskutierten Experten, ob das Gesundheitswesen künftig noch leistbar sei. Die klare Forderung: gesünder leben.Eine Dame im Publikum machte ihrer Entrüstung Luft: Sie arbeite in einem Krankenhaus in England, sagte sie, in dem mehr Leute für Verwaltungsangelegenheiten angestellt seien als Ärzte und Pflegepersonal zusammen. Dass bei so viel Bürokratie das Gesundheitssystem nicht mehr lange leistbar ist, sei wohl kein Wunder.Bei dem internationalen Symposium "Gesundes Altern in Europa", das im Rahmen der österreichischen eu-Präsidentschaft vom
Geldgier und kurzsichtige Entscheidungen haben dem Image der Wirtschaftstreibenden erheblichen Schaden zugefügt. Die Etablierung von Unternehmenswerten und die Übernahme sozialer Verantwortung sollen nun das angeknackste Image reparieren.Mag auch der Name in diesem Zusammenhang (noch) nicht vertraut klingen, der Sachverhalt ist allemal bekannt. Diesmal ist es der US-Getränkeriese Coca-Cola, der ins Visier des Staatsanwaltes geraten ist. Der Vorwurf: dubiose Praktiken bei der Verbuchung von Verlusten. Erinnerungen an die Pleite des US-Energiekonzerns Enron und den Telekom-Betreiber Worldcom
Immer mehr Jugendliche in Österreich sind arbeitslos. Aber während es derzeit deutlich zu wenig Jobs für die Jungen gibt, wird es schon in wenigen Jahren deutlich zu wenig Junge für die Jobs geben.Mit Februar kommt zu den bisherigen Arbeitsmarkt-Instrumenten ein neues dazu: der Kombilohn. Einst heiß umfehdet, ist es inzwischen ruhig geworden um diese Förderung für Billigjobs. Kein Wunder, war er doch ursprünglich als breit gefächerte Maßnahme zur Stützung des Billiglohn-Sektors im Gespräch. Die Wirtschaft jubelte, Gewerkschaften und Arbeiterkammer warnten, Unternehmer könnten
Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl spricht sich im furche-Interview dafür aus, den gesamten Bereich der Daseinsvorsorge für den Markt zu öffnen. Allerdings mit strengen Regeln zum Wohle der Bevölkerung.Die Furche: Bei den diesjährigen Reformgesprächen im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach standen die Grenzen des All-Inclusive-Staates und somit die Liberalisierung der Daseinsvorsorge im Zentrum. Vor allem die Themen Wasser und Gesundheit sind sehr emotional besetzt: Beispiele aus Großbritannien, wo seit der Privatisierung der Wasserversorgung die Preise um 46 Prozent
Uwe liebt Elke. Elke liebt Toni. Kevin liebt Tamara. Uwe liebt doch eher Uschi. Und aus.Gleich zu Beginn bereitet Uwes Stimme aus dem Off den Zuseher darauf vor, was ihn erwartet: "Dies ist die Geschichte meines Sommers. Ich bin jung und auf der Suche nach der großen Liebe. Oder was man halt darunter versteht."Was man darunter versteht, zeigt sich in den nächsten 90 Minuten: Uwe, der Möchtegernpopstar ohne Starmania-Chancen, liebt Elke. Aber Elke liebt hauptsächlich sich selbst, dann noch den Muskelprotz Toni und natürlich "Gelati-Eis". Uwes Freund, Elkes Bruder Kevin, würde eh jede
Der Druck auf dem Arbeitsmarkt zwingt zu Individualisierung, und Individuen werden zu Konkurrenten. Welche Werte einer Gesellschaft noch bleiben, in der Selbstvermarktung zum eigenständigen Wert geworden ist, wurde im Rahmen der furche-Veranstaltungsreihe "Welche Werte braucht die Wirtschaft?" diskutiert. Dieses Dossier entstand in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich, die redaktionelle Verantwortung liegt bei der furche. Redaktionelle Gestaltung: Claudia Feiertag Nicolette Strauß gehört die Marke "Ich-AG" - für sie ein Synonym für Selbstverantwortung und Eigeninitiative.
Licht am Tag, Handyverbot und Vormerksystem sind neben Tempo 160 Maßnahmen, die die Verkehrspolitik immer wieder ins Gespräch gebracht haben. Wie sinnvoll sind solche Regelungen - und was wäre für mehr Sicherheit auf der Straße noch nötig?Bei aller Tragik, die hinter den anonymen Zahlen der Unfallstatistik des Jahres 2005 steckt, ist diese doch auch positiv: Zwar sind im Vorjahr 768 Menschen auf österreichischen Straßen ums Leben gekommen. Aber das waren 110 Verunglückte weniger als im Jahr 2004 - die niedrigste Zahl seit Bestehen der Unfallstatistik. Ein wichtiger Schritt in Richtung
Wieder einmal eine Ermahnung aus Brüssel: Die Europäische Union drohe ihr Ziel zu verfehlen, bis 2010 der stärkste Wirtschaftsraum der Welt zu sein, die USA und Asien also hinter sich zu lassen. Die Warnung stammt aus einem Experten-Bericht an die Regierungen der EU. Mangelnder Reformwille sei der Grund für die bevorstehende Zielverfehlung.Schon im Jänner des Vorjahres gab es ein Papier mit dem selben Inhalt. Neun Monate später kam wieder die Warnung, damals von dem dänischen Ex-Premier Poul Nyrup Rasmussen. Und EU-Kommissionspräsident Romano Prodi sagte einmal, es sei "fast schon
Der Präsident der Wiener Arbeiterkammer, Herbert Tumpel, hadert im furche-Gespräch mit der derzeitigen Arbeitsmarktpolitik.Die Furche: Die Arbeitslosenstatistik weist Monat für Monat neue Rekordzahlen auf. Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeitsmarktpolitik?Herbert Tumpel: Absolut unzufrieden. Wir hatten in der Geschichte der Zweiten Republik noch nie so viele Arbeitssuchende, und die Regierung bietet dafür so gut wie keine Lösungsansätze. Die Gegenmaßnahmen, die verkündet worden sind, reichen nicht aus, um diese Entwicklung abzubremsen. Wir bräuchten dringend ein
Die Veränderung der Zumutbarkeitsbestimmungen und zusätzliche 25 Millionen Euro für Jugendbeschäftigung sind die jüngsten Maßnahmen im aussichtslos scheinenden Kampf gegen Arbeitslosigkeit.Die neuesten Arbeitsmarktdaten verheißen wieder einmal nichts Gutes: 292.283 Menschen waren im November auf Arbeitssuche, fast 11.700 mehr als im November des Vorjahres. Vor allem bei den Unter-25-Jährigen ist der Anstieg groß: Rund 42.500 sind ohne Job, fast sieben Prozent mehr als vor zwölf Monaten. Eine effiziente Arbeitsmarktpolitik ist also gefragter denn je.In einem "Dialog für
Die Lebenserwartung steigt beständig, die Geburtenrate sinkt. Immer mehr ältere Menschen stehen weniger jungen gegenüber. Reformen auf dem Arbeitsmarkt und im Sozialsystem werden dringend nötig.Im heurigen Jänner verzeichnete das Arbeitsmarktservice Österreich die höchste Arbeitslosigkeit der Zweiten Republik. Fast jeder dritte Arbeitslose ist laut Statistik über 45 Jahre alt. Trotzdem warnten Vertreter der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bei einer Veranstaltung zum Thema "Aging Society" (Alternde Gesellschaft) vor einem schon heute absehbaren Mangel an Arbeitskräften: Laut einer
Die EU-Agrarminister haben sich auf eine Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln geeinigt. Künftig könnten auf EU-Ebene solche Nahrungsmittel wieder zugelassen werden. Auch im österreichischen Handel kämen sie dann in die Regale.Die Verbraucher werden mit der Zeit merken, dass ihnen keine Salatköpfe und Tomatenhände wachsen und dass alles wie bisher aussieht und wie bisher schmeckt." Karl Kuchler, Molekulargenetiker und Vorstand der Plattform Dialog Gentechnik, der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, macht sich keine Sorgen über angeblich negative
Was bringt, was schadet die Marktwirtschaft? Ob sie Reichtum oder doch Armut für die große Masse der Menschen bringt und ob Alternativen oder doch Weiterentwicklungsmöglichkeiten gesucht werden müssen, diskutierten Wilfried Stadler und Ulrich Duchrow.Die Diskussion über eine Alternative zur sozialen Marktwirtschaft ist wie eine Diskussion über eine Alternative zur Demokratie", meinte Investkredit-Chef Wilfried Stadler am Ende eines öffentlichen Streitgespräches mit dem deutschen Theologen und Wirtschaftsethiker Ulrich Duchrow. Den Rahmen für die Debatte bot die Veranstaltung "Auf der
Vergangenen Freitag prüfte eine Kommission der Vereinten Nationen, wie es in Österreich um die Rechte der Kinder bestellt ist.Es gibt Gelegenheiten, bei denen ein Sozialminister schon durch seine bloße Anwesenheit punkten kann. So ging es Herbert Haupt vergangenen Freitag, als er die österreichische Delegation vor dem UN-Kinderrechtsausschuss in Genf anführte. Alle fünf Jahre müssen die Staaten, die die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (krk, siehe Furche Nr. 47/2004) unterzeichnet haben, einen Bericht über die Umsetzung im jeweiligen Land abgeben. Österreich hat das 2002
Am Sonntag stehen in Wien kaufwillige Touristen wie Einheimische vor verschlossenen Geschäftstoren. Nun wird diskutiert, ob sich das künftig ändern soll.D as ganze Jahr über ist Wien Anziehungspunkt für tausende Touristen. Allein in den Monaten Jänner bis August dieses Jahres verzeichnete die Wiener Hotellerie mehr als fünf Millionen Übernachtungen. Und dennoch ist die Bundeshauptstadt offiziell kein Tourismusgebiet.Jedenfalls nicht, was die Öffnungszeiten der Geschäfte anbelangt. Denn was in den anderen Bundesländern durch Verordnungen der Landeshauptleute für bestimmte Orte
Ältere Semester haben es auf dem Arbeitsmarkt schwer, der Trend zur jungen Belegschaft ist ungebrochen. Der "Nestor" soll gegensteuern.Es würde wohl niemandem einfallen, bei einem über-50-jährigen Topmanager dessen Alter als Problem zu bezeichnen. Im Gegenteil: Älteren Führungskräften wird gern attestiert, sie brächten die nötige Erfahrung mit, um ein Unternehmen erfolgreich führen zu können. Weiter unten in der Hierarchie sieht es in den meisten Betrieben dann aber anders aus: Hier dominiert die Jugend, von älteren Mitarbeitern ist oft wenig zu sehen. Dass der Trend zum immer
Die "g'sunde Watsch'n" in der Kindererziehung ist hierzulande verboten. Auch die UN-Kinderrechtskonvention, die es seit genau 15 Jahren gibt, untersagt solche Methoden. Dennoch sind sie für viele Kinder Alltag.Es gibt wohl keinen Supermarkt, in dem die Szene nicht schon beobachtet wurde: Ein Knirps will Schokolade - und zwar unbedingt. Um sein Ziel zu erreichen, greift er zu dem einzigen Mittel, das er hat: seiner Stimme. Gekonnt setzt er sie ein. Schrill, laut, nervenaufreibend. Erst schimpft Vater oder Mutter, aber wenn der Geduldfaden reißt, wird das Kind mit einem Schlag auf den Hintern
Jan Mayrhofer sammelt als Zivildiener Erfahrungen im Sozialbereich, die er nicht mehr missen möchte. Dennoch liege dabei einiges im Argen, klagt der Student.Das Flüchtlingswohnheim ist wie eine Wundertüte", sagt Jan Mayrhofer. "Man weiß nie, was auf einen zukommt, immer wieder gibt es Überraschungen." Der Oberösterreicher hat schon verstopfte Toiletten repariert, Wände gestrichen, Babywindeln verteilt und auf Kinder aufgepasst. Essen auszugeben und den Gehsteig zu kehren gehört ebenso zu seinen Aufgaben wie Kleider zu sortieren und sich Gedanken über die kindgerechte Gestaltung des
Aus den sozialen Diensten und der Katastrophenhilfe ist der Einsatz Ehrenamtlicher nicht mehr wegzudenken. Non-Profit-Organisationen fordern, dass dieses Engagement endlich den nötigen gesetzlichen Rahmen bekommt. Jeder zweite Österreicher ist ehrenamtlich tätig. Dadurch werden vor allem im Sozialbereich und in der Katastrophenhilfe Leistungen möglich, die sonst unfinanzierbar wären. Hunderte Organisationen profitieren von dem unentgeltlichen Engagement, das letztlich der gesamten Bevölkerung zugute kommt. Redaktionelle Gestaltung: Claudia FeiertagDieter Hernegger findet nur einen
In Japan ist Tee mehr als nur ein simples Getränk. Er ist Philosophie.Wasser kochen, über den Tee gießen, trinken - besonders tiefsinnig ist die "europäische Teezeremonie" nicht. Anders die japanische: "Der Geist des Tees ist der Geist des Friedens, und die Kultur des Tees ist eine Kultur der Gastfreundschaft. Tee befähigt uns zum Aufbau und zur Pflege guter zwischenmenschlicher Beziehungen. Doch darf der Geist des Tees nicht auf den Teeraum begrenzt bleiben. Er ist von entscheidender Bedeutung für das harmonische Zusammenleben der Menschen im großen Gefüge der Natur", schreibt Sen
Globalisierung braucht Gestaltung. Auch jene der Kirche. Aber die schafft es heute kaum noch, die notwendigen Werte für ein weltweites soziales Miteinander zu vermitteln.Die Welt ist wie ein Gugelhupf. Und die Reichen holen sich die Rosinen, für die Armen bleiben die Brösel." Mit diesen Worten charakterisierte Caritas-Präsident Franz Küberl die Globalisierung und ihre Auswirkungen bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Macht? Erfolg? Sozial? Christliche Sozialethik neu buchstabiert". Die Debatte fand im Rahmen der Verleihung des "Preises für die Förderung des Dialogs von Wirtschaft,
Eine Umfrage zeigt: Die Österreicher haben keine große Lust, sich selbstständig zu machen. Dabei scheinen aber die bürokratischen Hürden, von denen immer die Rede ist, der Vergangenheit anzugehören.Überzogene Sozialniveaus reizen in einem Land wie Österreich, in dem ein Viertel der unselbstständig Erwerbstätigen im sicheren Hafen pragmatisierter Dienstverhältnisse dahindümpelt, kaum, unternehmerisch zu handeln", unkte jüngst der Österreichische Gewerbeverein in einer Aussendung. Anlass für die harten Worte war eine Eurostat-Umfrage, die den Österreichern hohes Desinteresse an
Nichts bleibt wie es war. Zu diesem Ergebnis kam ein Arbeitskreis, der sich auf die Suche nach einer neuen Wirtschaftsordnung mit neuen Werten begeben hat.Große Baustellen sorgen oft für Verkehrschaos: Stoppschilder, die plötzlich stehen, wo vorher keine waren; gesperrte Fahrspuren und Umleitungen, die die Autofahrer verwirren - keiner weiß so genau, wo er fahren soll und wo nicht.Der Wirtschaft gehe es derzeit ähnlich: Orientierungslosigkeit habe sich breit gemacht. Zu diesem Ergebnis kam vergangene Woche der Föhrenberg-Kreis, eine Gemeinschaft von Unternehmern, Politikern und
Neun Firmen wurden für ihren gesellschaftlichen Einsatz ausgezeichnet. Ein kleines Beratungsunternehmen, das den Bewohnern eines Armenviertels in Südafrika hilft, wurde dabei zum besonderen Sieger.Christian Nohel ist ein bisschen verwundert, dass es eine kleine Unternehmensberatung wie seine mit den ganz großen Firmen aufnehmen kann. Aber die Freude darüber, dass das Engagement der Brainbows Informationsmanagement GmbH, deren Geschäftsführer er ist, diese Anerkennung gefunden hat, ist ihm deutlich anzumerken.Preis für VerantwortungGrund der Freude: Der "Trigos" wurde erstmals verliehen.
Zwei angebliche Kinderschänder stehen in "Capturing the Friedmans" vor Gericht. Und der Zuseher wird zum Richter.Am Beginn des Dokumentarfilmes stehen eine Hausdurchsuchung und eine schnelle Erkenntnis: Arnold und Jesse Friedman sind abscheuliche Monster. Der Hintergrund: Im US-amerikanischen Great Neck wurde 1987 bekannt, dass ein angesehener Lehrer gemeinsam mit seinem damals 19-jährigen Sohn über Jahre hinweg die Schüler seiner Computerkurse vergewaltigt haben soll. Nach dem Interview mit einem Opfer wünscht man sich die beiden Verbrecher für immer hinter Gitter. (Vater Arnold hat
Nationalbank-Direktor Peter Zöllner über die Bedeutung des US-Dollars und seine Einschätzung der Gefahren, die durch die amerikanische Finanzpolitik und durch China auf diesen zukommen könnten - oder eben nicht.Die Furche: Der US-Dollar ist weltweit die Leitwährung Nummer eins. Die Hälfte aller weltweiten Handelstransaktionen werden in Dollar abgewickelt, Öl sogar ausschließlich. Dazu kommt, dass ein großer Teil der Währungsreserven in Dollar veranlagt ist. Wieso hat der Dollar diese Bedeutung?Peter Zöllner: Es gibt bestimmte Kriterien, die eine Land erfüllen muss, damit seine
Eine Studie zur Wirtschaftskriminalität in Österreich ergab, dass 46 Prozent der Unternehmen bereits Opfer waren.Über die Leichtgläubigkeit mancher Leute kann sich Maximilian Burger-Scheidlin nur wundern. Vor allem, wenn es um eine angebliche wundersame Geldvermehrungen geht, lassen sich viele vom schönen Schein locken. Und verlieren dabei Unsummen, berichtet der Spezialist für das Thema Wirtschaftskriminalität und Leiter der Internationale Handelskammer (ICC) Österreich. Wie etwa der österreichische Selfmade-Millionär, der einem Angebot aus dem Ausland nicht widerstehen konnte. Ein
Die USA vergeben erste Aufträge für den Wiederaufbau im Irak. Zum Zug kommen nur amerikanische Firmen. Ob dieses Vorgehen rechtmäßig ist, ist umstritten. Und wird nicht haltbar sein.Gelegentlich fallen noch Schüsse. Trotzdem stellen sich die Menschen im Irak bereits auf das Leben nach dem Krieg ein. Auf den Märkten werden wieder mehr Waren angeboten, Restaurants öffnen wieder ihre Pforten. Und die USA haben mit der Beseitigung der Kriegsfolgen begonnen.Die ersten millionenschweren Aufträge für den Wiederaufbau sind bereits vergeben. An den Ausschreibungen konnten sich allerdings nur
Der Unternehmensberater und ehemalige Verstaatlichten-Manager Klaus Woltron stellt im furche-Gespräch klar, was er von der Arbeit der ÖIAG hält, warum Bahn und Post keinesfalls privatisiert werden dürfen und dass die Wirtschaftspolitik von Schwarz-Blau zwar halbherzig, aber gar nicht so schlecht ist.Die Furche: Derzeit stehen Betriebe wie Post und Bahn im Mittelpunkt der wirtschaftspolitischen Diskussion. Ganz im Stil der Rückschauen, die derzeit Hochkonjunktur haben: Wie blicken Sie auf Ihre Zeit bei der Verstaatlichten Industrie zurück?Klaus Woltron: Nostalgisch. Ich habe dort einen
Welche Werte bestimmen die Wirtschaft? Widersprechen einander Gewinnstreben und ethische Anliegen? Oder ist Ökonomie wertneutral? Angesichts der Globalisierung gewinnen diese Fragen, ohnehin schon immer kontrovers diskutiert, noch massiv an Bedeutung. Daher fragte die furche zum Auftakt ihrer Veranstaltungsreihe über Wirtschaftsethik: "Welche Werte braucht die Wirtschaft?" Dieses Dossier entstand in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich, die redaktionelle Verantwortung liegt bei der furche. Redaktion: Claudia Feiertag Über Definition und Inhalt der Wirtschaftsethik sprach die
Auf dem "Reformdialog über Wachstum und Beschäftigung" war von tatsächlichen Reformen wenig zu hören.Die Zahl der Arbeitslosen scheint unaufhaltsam zu steigen: Im April waren 245.809 Menschen in Österreich auf Arbeitssuche, 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei versteckt diese Statistik des Arbeitsmarktservices mehr als 50.000 Kursteilnehmer, die derzeit wegen ihrer Arbeitslosigkeit Schulungen besuchen. Auch zigtausend Hausfrauen, die gern bezahlt arbeiten würden, aber die Möglichkeit dazu nicht bekommen, scheinen nicht auf.Kurz: Das Problem braucht eine Lösung, und wann könnte diese
Carl Amery gibt eine Sammlung von Anklagen und eindringlichen Appellen an die Inhaber und Verwalter des Kapitals heraus.Es sind die Briefe von13 prominenten Absendern, die der deutsche Autor und Ökologe Carl Amery in dem Band "Briefe an den Reichtum" gesammelt hat. Briefe, die dem Reichtum und seinen Proponenten ins soziale Gewissen reden. Da bekommt Max Mustermann stellvertretend für alle Geldanleger einen Brief von dem Schriftsteller Andreas Eschbach, der gut zuhörte, als Herr Mustermann von seiner Hausbank beraten wurde, wie er am besten sein "Geld für sich arbeiten lassen" könne, auf
Die Wogen gehen hoch: Die Regierung hat den Entwurf zur Pensionsreform vorgelegt. Zufrieden ist damit fast keiner.Die Ansichten sind naturgemäß unterschiedlich: Während Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) beteuert, der Entwurf zur Pensionsreform sei "nach bestem Wissen und Gewissen erstellt", ist sie für den Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger, eine "kalte Enteignung für zukünftige Pensionisten". Und für Pensionistenverbandschef Karl Blecha (SPÖ) geht der Entwurf sogar "bis zur Grenze des Betrugs".Einig sind sich alle in einem Punkt: Die Reform wird weh tun. Denn
Menschen mit Behinderung sind im Job besonders geschützt. Sie können nur einvernehmlich oder mit Zustimmung des Bundessozialamtes gekündigt werden. Im Vorfeld der Wirtschaftskammerwahlen wird die Abschaffung dieser Regelung thematisiert.Vergangene Woche präsentierte die Wirtschaftskammer eine neue Internetplattform. Unter der Adresse www.einstellungssache.at sollen arbeitsuchende Menschen mit Behinderung und einstellungswillige Unternehmer zusammengebracht werden. Auf der Seite ist davon die Rede, dass "arbeitssuchende Menschen mit chronischen Erkrankungen, Beeinträchtigungen oder
Produktpiraterie ist ein blühender Wirtschaftszweig. Geschätzte 280 Milliarden Euro Schaden entstehen dabei jährlich. Aber nicht nur der wirtschaftliche Verlust ist enorm - Imitate können tödlich sein.Die typischen Urlaubsmitbringsel bereiten nicht immer Freude: Die zum Schnäppchenpreis am Strand von Grado erworbene Uhr, die einer Rolex so täuschend ähnlich sieht, oder das vermeintliche Lacoste-Shirt aus Bangkok, das hierzulande das Dreißigfache kosten würde, entpuppt sich manchmal als wahre Toxinschleuder. Denn niemand verhindert die Verwendung giftiger Farben in gefälschten
Gerichtsgebäude sehen die meisten Menschen am liebsten von außen, schließlich sei man, heißt es, vor Gericht und auf hoher See in Gottes Hand. Also schaut man lieber aus einiger Entfernung zu, wie es anderen im Kampf um ihr Recht ergeht.In "Schauplatz Gericht" bietet ORF 2 mit erfreulich wenig Sensationsgier diese Möglichkeit. Vergangenen Freitag etwa widmete sich Peter Resetarits den Sachverständigen und ihren Gutachten. Haarsträubende Fehler schleichen sich da offenbar mitunter ein, wie ein Vater am eigenen Leib erfahren musste, der aufgrund eines Gutachtens und des darauf aufbauenden
Mit einer eigenen Währung versucht ein Waldviertler Unternehmer, der Globalisierung die Regionalisierung entgegenzusetzen.Am 1. Jänner 2005 soll es soweit sein: Im zahlreichen Waldviertler Geschäften wird, geht es nach Heinrich Staudinger, neben dem Euro ein zweites Zahlungsmittel angenommen werden. In Form von bedruckten Papierscheinen will der Inhaber der Schuh- und Möbelproduktion Gea den "Waldviertler" in Umlauf bringen."Der Plan existierte seit langem, war aber eigentlich nicht mehr als eine provokante Idee", erzählt Staudinger, bis er vor kurzem bei dem vom
Nicht nur sprachlich ist Armut weiblich. Die Statistik zeigt, dass Frauen deutlich öfter von Armut betroffen sind als Männer.Michaela ist Teil einer Statistik, in die niemand hineinwill und viele nicht mehr herauskommen. Sie ist eine von 204.000 Frauen in Österreich, die in akuter Armut leben. Nach diesen offiziellen Zahlen sind zwei Drittel der manifest armen Menschen weiblich. Zusätzlich sind 536.000 Frauen und 340.000 Männer hierzulande armutsgefährdet - das sind 13 Prozent aller Frauen und neun Prozent aller Männer.Michaela ist 27 Jahre alt, arbeitslos und allein erziehende Mutter
Richard Leutner, Leitender Sekretär des ÖGB, sieht keinen Grund, auf Österreichs Arbeitsmarkt mehr Flexibilität möglich zu machen. Er fordert viel mehr einen Ausbau der Sicherheit.Die Furche: Bei der Enquête zu "Flexicurity", zu der Wirtschaftsminister Martin Bartenstein vorige Woche geladen hat, kamen nur Arbeitgebervertreter zu Wort. Wo war die Arbeitnehmerseite?Richard Leutner: Ich habe die Veranstaltung eigenartig gefunden, weil das Podium ja prominent besetzt war von Regierungs-und Arbeitgeberseite, aber die Arbeitnehmerseite nicht eingeladen war. Das kann nicht die Zukunft der
Die Furche: Zahlreiche Hilfsorganisationen fordern einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder. Wo wäre er am dringendsten nötig?Monika Luttenberger: Hauptsächlich in afrikanischen und südamerikanische Staaten. Eines der ärmsten Länder ist sicher Mosambik. Auch in Sambia, Uganda, Sierra Leone, Burkina Faso, Tansania. Der Schuldenerlass wäre für diese Länder eine Chance für einen Neustart. Die Schuldenberge sind ein Hemmschuh, der eine Weiterentwicklung behindert.Die Furche: Würden diesen Ländern Schulden erlassen werden, wären die Gelder, die bisher in die Rückzahlung
Omar ist 16 Jahre alt und kennt den Krieg besser als den Frieden. Als er nach Österreich geflüchtet ist, war er allein. Connecting People hat ihm eine Patin vermittelt, die sich nun um ihn kümmert.Die Schüsse in Omar Ali Omaris Kopf sind leiser geworden. Verstummt sind sie noch nicht. "Irgendwann", sagt der 16-Jährige, "bringe ich mich um, wenn die Träume nicht aufhören." Träume, in denen ein Gewehr auf ihn gerichtet ist, in denen er Mienen suchen muss wie noch vor drei Jahren und sich bewusst ist, dass er jeden Moment auf eine treten könnte. Heute sagt er: "Lieber sterbe ich einmal
Ewald Walterskirchen, Arbeitsmarktexperte beim Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO), über notwendigen Stellenabbau und die Zukunft des Arbeitsmarktes.Die Furche: In den vergangenen drei Jahren wurden in Österreich allein in der Industrie 30.000 Arbeitsplätze abgebaut, die Arbeitslosigkeit ist inzwischen so hoch wie seit 1953 nicht mehr...Ewald Walterskirchen:Und es wäre noch viel schlimmer gekommen, wenn nicht durch die Konjunkturpakete Investitionen vor allem im Bereich Bahn und Straße vorgezogen worden wären. So wurde in der Bauwirtschaft eine gewisse Wende herbeigeführt. Aber allein
Der hohe Ölpreis bereitet massive Probleme: Die Heizkosten steigen, darunter leidet die Kaufkraft, darunter wieder die Unternehmen, die ohnehin schon mit den Energiepreisen kämpfen - Konjunkturaufschwung ade.Aber den Österreichern sind die Benzinpreise offenbar wichtiger. Als himmelschreiende Ungerechtigkeit werden sie empfunden, und brav widmen sich Politiker mit Inbrunst diesem Thema, wollen die Senkung der Richtpreise erzwingen - Benzinpreise runter, und die Autowelt ist wieder in Ordnung.Leider nicht ganz. Denn offenbar ist Autofahren viel zu billig: Der Verkehrsclub Österreich hat
Das "Schwarzbuch Öl" beschreibt gegenwärtige und künftige Katastrophen rund um den knapp werdenden Rohstoff.Hätten in China prozentuell gleich viele Menschen ein Auto wie in den usa, würde das Reich der Mitte täglich 88 Millionen Barrel (rund 14 Milliarden Liter) Öl verbrennen. Die Weltproduktion liegt derzeit bei 80 Millionen Barrel täglich, und voraussichtlich ist bald der Punkt erreicht, an dem sie zurückgehen wird.Mit solchen und ähnlichen Erkenntnissen und Vergleichen führt das "Schwarzbuch Öl" dem Leser vor Augen, dass die Ölquellen nicht mehr lange sprudeln werden und ein
Das Jahr 2005 ist das "UNO-Jahr der Mikrokredite". In der Armutsbekämpfung stellen diese eine der niederschwelligsten Maßnahmen dar.Es ist eines der Grundprinzipien der Bankenwelt und macht diese gleichzeitig so paradox: Wer reich ist, bekommt ohne Probleme Geld geliehen. Wer nichts hat, bekommt auch nichts. Dabei wären vor allem in Entwicklungsländern oft nur geringe finanzielle Mittel nötig, um den Schritt aus extremer Armut hin zu einem besseren Leben zu schaffen. Daher sind immer mehr Institutionen inzwischen bereit, diese Mittel abseits der üblichen Kreditgeschäfte zur Verfügung
Die miserablen Arbeitsbedingungen in der Textilindustriewollen sich honduranische Frauen nicht mehr gefallen lassen. Sie organisieren sich im Kampf um ihre Rechte. Im Gespräch mit der Furche erzählen zwei Gewerkschafterinnen von ihrem langenWeg zum Erfolg.Heute kann Mary Suyapa Melgar darüber lachen. Damals fand es die honduranische Textilarbeiterin allerdings eher befremdlich denn belustigend: "Jeden Morgen mussten wir uns in Reih und Glied aufstellen und ein Lied in einer fremden Sprache singen, die keiner konnte. Ich glaube, es war irgendeine Hymne." Vermutlich eine koreanische, denn die
Die deutsche Produktion Plötzlich Opa, die der ORF vergangenen Freitag ausstrahlte, mutet an wie der Versuch, das Kinderbuch Heidi nicht nur passend für die Gegenwart, sondern gleichzeitig auch fürs Abendprogramm umzugestalten. Da kommt also nicht ein fünfjähriges herziges Mädchen auf eine Schweizer Alm, sondern ein 13-jähriger frecher Bursche auf einen bayerischen Bauernhof. Beiden gemeinsam ist der grantige Opa, bei dem das jeweilige Waisenkind fortan leben soll und der dieser Idee anfangs nicht besonders viel abgewinnen kann.Natürlich müssen in der modernen Fassung Welten
Sie sind in vielen Fällen gut gehütete Geheimnisse: Die Gehaltszettel der Top-Manager gehen niemanden etwas an. Oder doch?Einige deutsche Spitzenmanager können ihr Gehalt derzeit fast täglich in der Zeitung nachlesen, denn im Zuge der Debatte über Offenlegung und Senkung der Einkommen von Vorstandsmitgliedern in der Bundesrepublik werden diese gern genannt. Aber die Gagen der meisten Manager sind der Öffentlichkeit nicht im Detail bekannt. Jetzt wird diesen mit neuen Gesetzen gedroht, wenn sie ihren Verdienst nicht freiwillig ausweisen. Und sogar bei der Festsetzung der Saläre werden
Paul Stratherns "Schumpeters Reithosen" präsentiert unterschiedliche Wirtschaftstheorien.Die genialsten Wirtschaftstheorien und ihre verrückten Erfinder" - der Untertitel von Paul Stratherns Buch "Schumpeters Reithosen" verspricht die unterhaltsame Vermittlung sonst so kompliziert anmutender ökonomischer Lehren samt Anekdoten aus dem Leben ihrer Urheber.Lesespaß, verbunden mit Wissenserweiterung also. Und tatsächlich: Es gibt reichlich Unbekanntes zu erfahren. So etwa, dass der Ökonom und Finanzminister Joseph Schumpeter seine Vorlesungen in Reithosen zu halten pflegte.Leider wurde aber
Es waren die essenziellen Bildungslücken, derer sich der orf vergangenen Freitag erstmals mit der insgesamt dreiteiligen Sendung Nie mehr Schule annahm. Acht Prominente wie Chris Lohner, Josi Prokopetz, Daniela Zeller und Harald Prünster mussten bei "Lehrer" Gerold Rudle in den Gebieten Physik, Deutsch und Geografie ihr Wissen unter Beweis stellen. Da wurde dann beispielsweise abgefragt, ob sich Wasser mit 30 Grad Celsius im Vakuum verfärbt (nein, es kocht) und ob jemand, den es in der Nase gekitzelt hat, daraufhin genießt, genossen oder geniest habe. (Vielleicht hat er es ja genossen, als
Der Tod mache alle gleich, heißt es. Die Bestattung Wien versucht, diesem Sprichwort gerecht zu werden. Armenbegräbnisse auf dem Zentralfriedhof.Im Leben hatten sie nichts miteinander zu tun. Die Mindestrentnerin und der Obdachlose sind einander vermutlich nie begegnet. Dass sie jetzt Seite an Seite in diesem Raum liegen, ist Zufall: Sie sind am selben Tag gestorben, sie im Spital und er auf der Straße. Nun werden sie auch am selben Tag beerdigt.Das Wort "Armenbegräbnis" hört man bei der Bestattung Wien nicht gern. "Begräbnis auf Anordnung der Gesundheitsbehörde" heißt es offiziell,
20 Prozent der Weltbevölkerung teilen sich rund 80 Prozent des globalen Einkommens. Zu diesem privilegierten Teil der Menschheit gehören auch die Österreicher. Trotzdem sind hierzulande 880.000 Menschen armutsgefährdet. Ein Dossier über Formen und Folgen von Armut. Redaktionelle Gestaltung: Claudia FeiertagOffensichtlich ist es nur bei wenigen. Bei Obdachlosen, die sich nachts unter Brücken mit Pappkartons zudecken. Oder bei Bettlern, die von Passanten ein paar Cent wollen. Der viel größere Teil der Armut zeigt sich jedoch weniger deutlich, ist oft für das Umfeld gar nicht
EU-weit gibt es kaum ein Land mit einer so geringen Zahl an älteren Erwerbstätigen wie in Österreich. Die Arbeitslosigkeit der 55- bis 64-Jährigen steigt ständig und die Frühpension ist heiß begehrt. Wie man diese Entwicklung stoppen kann, ist umstritten.Die EU-Kommission gibt sich enttäuscht von Österreich. In einer Analyse der Wirtschaftspolitik der EU-Länder liegt Österreich auf dem achten Platz und somit im hinteren Mittelfeld. Die Kritik: "Österreich gehört zu jener Gruppe von Mitgliedsstaaten, die die länderspezifischen Teile der Grundzüge der Wirtschaftspolitik alles in
Für viele Menschen ist der Tod ein Thema, dem sie im Alltag ausweichen, so gut es geht. Mathilde Feger begegnet ihm bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit ständig.Viel zu bieten hat das Nachmittagsprogramm wieder einmal nicht. Die beiden Männer sitzen trotzdem vor dem Fernseher. Vielleicht haben sie sonst nichts zu tun. Vielleicht suchen sie Ablenkung von den immer wiederkehrenden Gedanken an ihre Krankheit.Mathilde Feger will eigentlich nur den Raum durchqueren. Im angrenzenden Büro sitzt eine Journalistin, der sie von ihrer Tätigkeit hier erzählen will. Aber für ein kurzes Gespräch mit den
Während Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und Global 2000 vor möglichen negativen Auswirkungen gentechnisch veränderter Nahrungsmittel warnen, sieht die Industrie naturgemäß große Vorteile in der Verwendung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) im Essen. Und natürlich findet sich auch für jede Interessenlage die entsprechende Studie, um die Behauptungen zu untermauern. So fanden Wissenschafter der Ungarischen Akademie der Wissenschaften heraus, dass der den Maiszünsler tötende "Bt-Mais" nicht nur den unerwünschten Zünsler tötet, sondern sich auch auf die Population
Bald könnte EU-weit Mais angebaut werden, der seine natürlichen Feinde selbst tötet. In Österreich formiert sich allerdings heftiger Widerstand gegen die gentechnik-veränderte Landwirtschaft. von claudia feiertagWenn es nach dem US-amerikanischen Biotech-Unternehmen Monsanto ginge, würde bald in der gesamten Europäischen Union dem schädlichen Maiszünsler der Appetit vergehen. Denn die Maislinie "Mon810" wurden in den EU-Sortenkatalog aufgenommen und ist dadurch mit ihren derzeit 17 registrierten Sorten - theoretisch - in der gesamten Union zum Anbau freigegeben. Der Mais ist mit einem
Mit dem Dienstleistungsscheck will der Wirtschaftsminister Schwarzarbeit im Haushalt bekämpfen. Ob diese Art der bargeldlosen Bezahlung von Babysittern und Putzfrauen dazu das richtige Mittel ist, ist umstritten.Der Trafikant im ersten Wiener Gemeindebezirk schüttelt den Kopf über die Frage: "Einen einzigen", sagt er schließlich. "Einen einzigen Dienstleistungsscheck habe ich bisher verkauft. Ich glaube, diese Idee der Regierung ist ein Reinfall." Zu kompliziert sei das ganze in der Handhabung, stellt er fest, und überhaupt traut er den Absichten der Minister nicht. "Hinterher kommt dann
In Laxenburg diskutierten Unternehmer über die Bedeutung immaterieller Werte für die Wirtschaft.Arbeitsplatzabbau in Kapitalgesellschaften, die gleichzeitig immer höhere Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten; Umweltgesetze, die den Unternehmen zuliebe gebeugt werden, bis sie fast brechen; Monatsgehälter, für die ein durchschnittlicher Angestellter jeweils mehrere Jahre lang arbeiten müsste - man kann leicht den Eindruck gewinnen, Wirtschaft wäre das Gegenteil von Ethik. Einer aktuellen imas-Umfrage zufolge sind 68 Prozent der österreichischen Bevölkerung der Ansicht, dass es in der
Befürworter des Staudamm-Projektes hegen große Hoffnungen auf positive Auswirkungen für Land und Leute.Die Bevölkerung der Region um den geplanten Ilisu-Staudamm in der Türkei ist gespalten: Während die Bürgermeister von Diyarbakir und Batman Unterstützung im Kampf gegen den Bau suchen, fordern andere Bewohner der Region einen raschen Beginn der Arbeiten. Mehmet Celik etwa ist von der nötigen Umsiedlung selbst betroffen, er wird sein Haus räumen müssen. Trotzdem befürwortet er den Staudamm: "Weil es uns endlich Arbeit, neue Straßen und neue Chancen für unsere Kinder bringen
Die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes hängt stark von der Steuerlast ab. Aber auch ein gutes Sozialsystem ist den Unternehmen einiges wert.Mit Kanada kann Österreich nicht mithalten. Denn Kanada ist der strahlende Sieger, Österreich liegt dagegen nur auf Platz 21 im Rennen um den besten Wirtschaftsstandort der Welt. Die Forschungsabteilung des britischen Wochenmagazins The Economist hat in einer aktuellen Studie die 60 größten Länder der Welt anhand von 70 Kriterien auf ihre Firmenfreundlichkeit hin überprüft. Kanada hat dabei die Niederlande vom Spitzenplatz verdrängt und
Über die Leistungen eines idealen Sozialstaates, demografische Herausforderungen an die Politik und den Egoismus seiner Generation sprach die Furche mit Sozialminister Herbert Haupt (FPÖ) beim Europäischen Forum Alpbach.Die Furche: Es war in den vergangenen Tagen im Zusammenhang mit der Zukunft des Wohlfahrtsstaates auch von diesbezüglichen Visionen die Rede. Wie sieht Ihre Vision vom Wohlfahrtsstaat der Zukunft aus?Herbert Haupt: Meine Vision ist, dass die individuelle Lebensplanung stärker ermöglicht wird. Das ist im Wohlfahrtsstaat derzeitiger Ausprägung noch nicht möglich.Die
Er ist der unbestechliche Chronist des Wesentlichen und vermeintlich Unwesentlichen, das sich dann im Nachhinein oft als das überhaupt Wesentliche herausstellt. Picasso und Giacometti festzuhalten, war ihm jede Mühe wert. Aber der Schemel einer Klofrau in einem Herrenpissoir nicht weniger. andré heller über franz hubmannDie Furche: André Heller hat Sie einmal beschrieben als "Chronisten des Wesentlichen". Was ist für Sie dieses Wesentliche?Franz Hubmann: Das Wesentliche sind die Menschen, die ich fotografiere. Es geht ja hauptsächlich um Menschen. Da kommt es darauf an, sie zu erfassen,
Die "Nachhaltigen Wochen" sollen den Österreichern bewusstes Einkaufen nahe bringen.Bei den Zahlen könnte einem beinahe das Essen im Hals stecken bleiben: Das Umweltservice Salzburg hat ausgerechnet, dass ein klassisches Sonntagsfrühstück mit Käse, Eiern, Schinken und Orangensaft 5.180 lkw-Kilometer hinter sich hat, bevor es auf den Tellern landet. Und gönnt man sich auch noch eine Neuseeland-Kiwi, kommen noch einmal 20.000 Schiffs- und mehr als 1.200 lkw-Kilometer dazu. Wobei statt eines Kilos Neuseeland-Kiwis mit beinahe demselben Energieaufwand 6.800 Kilo Obst aus einem Umkreis von
Jeder zehnte Österreicher steckt nach Expertenschätzung in der Schuldenfalle fest. Doch wer ist verantwortlich dafür, dass an immer mehr Wohnungstüren der Exekutor klingelt? Sind es die Banken, die allzu rasch mit Krediten zur Stelle sind? Oder ist der steigende Konsumzwang schuld an der Misere? Dieses Furche-Dossier sucht nach Gründen für die zunehmende Schuldenlast und spürt auch den beiden Phänomenen der Kauf- und Spielsucht nach.Redaktionelle Gestaltung: Doris HelmbergerRund 350.000 Haushalte in Österreich seien zahlungsunfähig, schätzt der Wiener Schuldnerberater Alexander
Erich Populorum kennt 3000 Leute, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit mit Glücksspiel reich wurden.Wenn Erich Populorum beruflich an Türen klingelt, wohnt dahinter jemand, der viel Glück gehabt hat. Denn Populorum ist der Großgewinnbetreuer der Österreichischen Lotterien. Ab einem Gewinn von 80.000 Euro besucht er die Gewinner und hilft ihnen über den ersten Schreck hinweg. "Glücksschock" nennt er diesen Zustand, in dem er schon viele Menschen erlebt hat. Denn Appetit- und Schlaflosigkeit seien häufige Reaktionen der Gewinner. "Diese Unruhe dauert aber meist nur solange, bis man sich
Die Schweizer, Dänen und Malteser sind die glücklichsten Völker der Welt. Aber auch die Österreicher sind offenbar ganz zufrieden mit ihrem Leben.Was ist Glück? Wer diese Frage gestellt bekommt, hat statt einer spontanen Antwort meist wohl eher Ratlosigkeit zu bieten und zählt höchstens einige Faktoren auf, die möglicherweise glücklich machen. Aber zum Glück gibt es ja die Brockhaus-Enzyklopädie. Denn die bietet eine ausführliche Erklärung des Begriffs: Es handle sich dabei um die "komplexe Erfahrung der Freude angesichts der Erfüllung von Hoffnungen, Wünschen, Erwartungen, des
Mit den "Veränderungen in Europas Wirtschafts-, Lebens-und Arbeitsraum" beschäftigten sich die diesjährigen Reformgespräche im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach, das heuer unter dem Motto "Suche nach Gewissheit und Sicherheit" steht. Und die Vortragenden und Diskussionsteilnehmer schwankten wie der Untertitel der Reformgespräche zwischen "Hoffnungen, Ängsten und Zuversicht".Dieses Dossier entstand in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich. Redaktionelle Verantwortung: Claudia Feiertag Die Reformgespräche beim Europäischen Forum Alpbach beleuchteten unter anderem die
Dennis Meadows warnt seit 34 Jahren die Welt davor, die Ressourcen weiterhin auszubeuten. Geändert hat sich seit Erscheinen seines Buches "Die Grenzen des Wachstums" vor allem eines: Die Verschwendung wurde schlimmer. Aber Meadows gibt nicht auf. Vorige Woche war er in Wien.Und wir hatten doch Recht", sagt Dennis Meadows heute. Die Gewissheit, es immer schon gewusst zu haben, dürfte den Zukunftsforscher dennoch nicht sonderlich freuen. Denn es sind Ölknappheit, Naturkatastrophen, Hungersnöte und Umweltverschmutzung, die seine Prognosen bestätigen: Vor 34 Jahren haben er und sein Team in
Um ihr Image steht es nicht zum Besten: Pietätlosigkeit und Sensationsgier wird den Pressefotografen häufig vorgeworfen, die im chronikalen Bereich arbeiten. Einer davon wehrt sich im Gespräch mit der Furche gegen diese Verurteilung.Donnerstag Nachmittag ist nicht so günstig", sagt Peter Schaffer. "Am Donnerstag", erklärt er, "haben nämlich die Banken länger offen." Da kann es gut sein, dass es kurz vor Kassenschluss einen Überfall gibt. Und dann müsste er das Interview sofort unterbrechen und sich zum Tatort aufmachen. Vormittag ist aber auch nicht gut. "Da ist jeden Tag extrem viel
Beim Contracting werden alte Häuser und Anlagen saniert und Energieeinsparungen garantiert.Energiesparen im großen Stil ist gewöhnlich zuerst einmal vor allem eines: teuer. Die oftmals enormen Ausgaben für die Sanierung von Gebäuden und Anlagen amortisieren sich erst nach Jahren, davor belasten sie das Budget.Dass das nicht so sein muss, zeigt die Möglichkeit des Einspar-Contractings. Da ist Energiesparen trotz teilweise enormer Investitionen gratis. Kurz zusammengefasst ist Einspar-Contracting eine Drittfinanzierung für Energiesparmaßnahmen: Ein Unternehmen, der "Contractor", saniert
Moldawien ist eines der ärmsten Länder Europas. 80 Prozent der Menschen leben unter der Armutsgrenze. Hoffnung auf Besserung haben die meisten von ihnen keine mehr.Es dauert eine Weile, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Erst nach und nach gelingt es, in dem kleinen Raum das Bett, den Sessel, den Tisch und die beiden schmalen Schränke an der Wand auszumachen. Zwischen das Fenster und die schiefen Fensterläden ist eine Decke geschoben worden, um die Kälte daran zu hindern, durch die kaputte Scheibe in die Steinhütte zu dringen. Der Preis für das dichte Fenster:
Schon die bisherigen Maßnahmenpakete der Regierung haben auf dem Arbeitsmarkt wenig verändert. Nun liegt wieder eines auf dem Tisch, dessen Wirkung zweifelhaft ist.Die angeblichen Rezepte gegen Arbeitslosigkeit sind mannigfaltig. Derzeit wird zum Beispiel gerade versucht, Arbeitslosen die Schafzucht schmackhaft zu machen und sie zu Hirten umzuschulen. 24 Schafe und einen Widder soll jeder bekommen, der es auf einen Versuch ankommen lässt. Brüssel ist angehalten, zur Unterstützung den Euro kräftig rollen zu lassen. Der Arbeitsmarkt in Südpolen ist also aufs Schaf gekommen.So weit ist es
Die Schuldenberge der Dritten Welt verhindern eine nachhaltige Entwicklung der betroffenen Staaten. Mit einer CD fordern nun Nichtregierungsorganisationen eine umfassende Entschuldung.Ob er den Friedensnobelpreis bekommt, wird sich im Oktober zeigen. Ritter der französischen Ehrenlegion ist Paul Hewson alias "Bono", Sänger der Rockgruppe "U2", schon. Bei der Ernennung vor einigen Tagen nannte der französische Staatspräsident Jacques Chirac als Grund für die Ehrung das humanitäre Engagement des Musikers. Eine der Forderungen, für die dieser vehement eintritt: ein Schuldenerlass für die
Gesundes Wohnen ist angesichts der vielen Zeit, die wir in den eigenen vier Wänden verbringen, ein wichtiges Thema. Es bestehen mehr Gesundheitsgefahren, als man vielleicht annehmen würde.Jeder dritte Österreicher fühlt sich nach Angaben des hiesigen Umweltbundesamtes durch Lärm beeinträchtigt. Dabei ist Lärm ein sehr subjektiver Begriff, denn ob ein Geräusch als störend empfunden wird, hängt nicht nur von der Lautstärke ab, sondern auch von der individuellen Befindlichkeit.Eine Studie des deutschen Umweltbundesamtes hat jedoch ergeben: Wer dauerhaft mit mehr als 65 Dezibel
Wolfgang Haipl, Mitinhaber der "Arge der Innenarchitekten Haipl & Haumer", im Furche-Interview über die Hintergründe des Wohlbehagens und wie man es sich am besten in der eigenen Wohnung gemütlich macht.Die Furche: Einen großen Teil unserer Zeit verbringen wir in Innenräumen. Entsprechend wichtig ist daher deren Ambiente. Wie geht man die Wohnungsgestaltung am besten an?Wolfgang Haipl: Mit Ehrlichkeit. Wenn falsche Erwartungen vermieden werden und die Ehrlichkeit dominiert, dann kann nichts mehr schief gehen. Man muss sich fragen, was man selber erwartet. Ich rate den Leuten immer, sich
In diesem Jahr planen 55 Prozent aller Österreicher, mindestens einmal zu verreisen. Neben den Touristen selbst freuen sich vor allem die Reiseveranstalter und Reisebüros auf die Urlaubszeit. Denn der Tourismus, dem sich die Furche in diesem Dossier widmet, ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Österreich, der bisher unter der schlechten Konjunktur kaum gelitten hat. Und auch die Aussichten für den kommenden Sommer versprechen eine gute Saison für den Fremdenverkehr. Redaktionelle Gestaltung: Claudia FeiertagDas Jahr 2002 war ein gutes für den österreichischen Fremdenverkehr,
Der Entwurf zur EU-Dienstleistungsrichtlinie ist in wichtigen Teilen umformuliert. Trotzdem ist längst nicht alles geklärt, und von allseitiger Zufriedenheit kann auch keine Rede sein.Noch Ende voriger Woche wurde der neue Entwurf zur Dienstleistungsrichtlinie groß gefeiert: Endlich sei ein Kompromiss zwischen Christ-und Sozialdemokraten gelungen, mit dem eine deutliche Mehrheit im EU-Parlament zufrieden sein werde. Nun werden immer neue Stimmen vor allem in den Reihen der Europäischen Volkspartei laut, denen der Kompromiss deutlich zu weit geht.Die Dienstleistungsrichtlinie soll die -
Gesundheit wäre auch künftig finanzierbar, ist günther leiner, Präsident des jährlich stattfindenden Europäischen Gesundheitsforums Gastein, sicher. Wenn nur endlich die Effizienz des Gesundheitswesens steigen würde.Die Furche: Herr Leiner, das Gesundheitssystem wird immer teurer. In Ihrem Vortrag beim Gesundheitssymposium haben Sie beklagt, das sei unter anderem auf den steigenden Druck der Patienten zurückzuführen.Günther Leiner: Ja, denn die Patienten erwarten, dass jede nur mögliche Untersuchung gemacht wird, egal, ob sie sinnvoll ist und neue Erkenntnisse bringt oder nicht. Man
Die Fernsehwoche ist wieder einmal um einen Ermittler reicher: Das ZDF schickte vergangenen Samstag erstmals Kommissar Lutter in der gleichnamigen Serie in den Kampf gegen das Verbrechen im deutschen Ruhrpott. Joachim Król, schon als Commissario Brunetti erfolgreich, spielt den sympathischen und bodenständigen, vielleicht ein wenig verschlossenen und unauffälligen Alex Lutter, der gleich in seinem ersten Fall dem Filz aus lokaler Politik und Wirtschaft an den Kragen will."Illuminati für Schichtarbeiter" nennt Lutter den "Essener Kreis", jene ominöse Vereinigung von
Laserpulse von einem Millionstel einer milliardstel Sekunde eröffnen neue Welten.Es sind nicht nur für Zahnarzt-Muffel gute Nachrichten, die der Wiener Physiker Ferenc Krausz verkündet: In wenigen Jahren könnte vollkommen schmerzfreies Bohren möglich sein. Und das ohne Schmerzmittel oder Hypnose-Methoden. Vorausgesetzt, die dafür notwendigen Laser-Bohrer werden erschwinglich, denn momentan will sich wohl noch kein Zahnarzt das 200.000 Euro teure Gerät leisten.Keine Angst vor ZahnärztenDer Unterschied zu den derzeitigen "Folterwerkzeugen" ist neben der Tatsache, dass es sich nicht um
Immer mehr Frauen, vor allem aus Osteuropa, werden als billige Sexsklavinnen zur Prostitution gezwungen - auch in Österreich. Befreit werden die wenigsten von ihnen.Deine Würde gehört dir - bewahre sie" heißt es sinngemäß auf den Plakaten in den moldawischen Passämtern. Darunter das Bild einer jungen Frau. Und die Worte "Sag nein' zum Frauenhandel". Auch in Bars und Diskotheken hängen die Plakate, die junge Moldawierinnen warnen sollen vor falschen Versprechungen, falschen Jobs und falschen Hoffnungen.Für Olga kommt die Aufklärungskampagne der Regierung und einiger
Wolfgang Petritsch, österreichischer Botschafter bei den Vereinten Nationen in Genf und ehemals als UNO-Beauftragter für die Einhaltung der Friedensverträge in Bosnien zuständig, reflektiert im Furche-Interview die Situation im Irak und dessen Schritte zur Demokratie.Die Furche: Die USA haben im Irak eine zivile Verwaltung unter Führung von Jay Garner eingerichtet. Welche Etappen müssen noch gemeistert werden, um den Irak als souveränen Staat in die Selbstständigkeit entlassen zu können?Wolfgang Petritsch: Erst einmal geht es nach der endgültigen Beendigung des Krieges um die
"Wie cool", erklärt die siebenjährige Tochter, als sie hört, dass ihre deutlich ältere und somit deutlich weniger der Zielgruppe angehörende Mutter sich bis halb elf Uhr nachts den Kiddy-Contest für die Furche ansehen soll. Sie beschließt, sich dazuzusetzen. Ins Bett gehen? "Sicher nicht, Mama!" Und weil letztere den restlichen Themenschwerpunkt Kinder im ORF erfolgreich ignoriert hat, hat sie keine Ahnung, wie sie ihre Tochter nun dazu bewegen soll, zur üblichen Zeit schlafen zu gehen.Also gut, ausnahmsweise - dann sehen eben zwei TV-Kritikerinnen den neun-bis 13-jährigen Kindern
Wolfgang Ruttenstorfer, omv-Generaldirektor, im Gespräch darüber, wo die Energie künftig herkommen wird.Die Furche: Die Firma Shell geht davon aus, dass in 40 Jahren die maximale Erdöl-Fördermenge erreicht ist, andere prognostizieren 50 Jahre. Und Sie?Wolfgang Ruttenstorfer: Diese Berechnungen gehen vom heutigen Verbrauch und den heute bekannten Ölreserven aus. Aber es wird ja laufend Öl gefunden. Darum weiß in Wahrheit niemand, wann das Erdöl zur Neige gehen wird. So wie bei Erdgas, dessen bekannte Reserven gewaltig sind und noch für mindestens hundert Jahre reichen. Wir setzen sehr
Bei den diesjährigen Reformgesprächen im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach stand die Frage im Vordergrund, wie die Bereiche der Daseinsvorsorge künftig finanziert und von wem sie erbracht werden sollen. Dieses Dossier entstand in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich. Redaktionelle Gestaltung: Claudia FeiertagEin Grünbuch der Europäischen Kommission beschäftigt sich mit den Bereichen der Daseinsvorsorge. Und bindet die Politik in weiten Teilen an die europäischen Wettbewerbsvorschriften.In den Medien war kaum etwas davon zu lesen, die wenigsten EU-Bürger wissen etwas
Zwei jüngst publizierte Klimastudien prognostizieren eine massive globale Erwärmung. Eine Untersuchung warnt vor nicht wieder gutzumachenden Folgen in zehn Jahren. Wie geht es weiter mit dem Klima?Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah." Es klingt, als hätte der französische Schauspieler Fernandel ("Don Camillo") damit die Klimaforschung gemeint. Eine eben im britischen Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichte Studie beispielsweise sagt voraus, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts die durchschnittliche Temperatur auf der Erde bis zu 11,5 Grad Celsius
Acht Staudämme in der Türkei könnten die Zwangsumsiedlung der Bevölkerung von Tunceli notwendig machen.Schon der Name verheißt nichts Gutes: Tunceli, eiserne Faust, lautet die offizielle - türkische - Bezeichnung der bergigen Kurdenregion am Fluss Munzur im Südosten der Türkei. Die Kurden selbst, die mehr als 95 Prozent der Bevölkerung in der Provinz ausmachen, kennen ihre Heimat unter einem romantischeren Namen: Dersim, silbernes Tor.Aber die eiserne Faust der Regierung scheint die Kurden in der Region nun einzuholen. Nicht zum ersten Mal, diesmal jedoch mit einer anderen Methode:
Seit zehn Jahren gibt es das Arbeitsmarktservice (AMS) und mit ihm sein Unternehmensgründungsprogramm. AMS-Chef Herbert Böhm betont im furche-Gespräch über die Veränderungen des Arbeitsmarktes jedoch die eklatanten Unterschiede zur umstrittenen Ich-AG nach deutschem Muster.Die Furche: Begriffe wie "Ich-AG" und "Marke Ich" machen deutlich, dass jeder Arbeitnehmer zugleich Unternehmer seiner eigenen Arbeitskraft ist: Er muss sich vermarkten, um auf dem Markt bestehen zu können. Egoismus ist eine der wichtigsten Qualifikationen, wer da nicht mit kann, bleibt auf der Strecke. Wie sehen Sie
Es rumort wieder einmal in der Koalition. Steuerreform jetzt oder erst später, das ist die Frage. Die derzeit offenbar keiner seriös beantworten kann.Ein Blick auf den Gehaltszettel, und österreichweites Jammern hält einmal mehr Einzug in Büros und Fabrikshallen. Wer kann schon ernsthaft von sich behaupten, jeden Monat gerne einen nicht unbedeutenden Teil seines hart erarbeiteten Geldes dem Finanzminister zu überweisen? Dabei würde doch eine Senkung der Lohn- und Einkommenssteuern dafür sorgen, dass am Ende des Monats ein bisschen mehr Geld übrig ist.Auch aus Sicht der
Im Projekt "Vernetzte Welten" stellen Wirtschaftsunternehmen für bis zu sechs Monate Mitarbeiter frei, damit diese für Non-Profit-Organisationen arbeiten.Karin Zeiler hat ihren Beruf an den Nagel gehängt. Jedenfalls für fünf Monate. Denn während sie normalerweise für Firmen wie Manpower Öffentlichkeitsarbeit macht, Texte verfasst und Konzepte erstellt, engagiert sie sich derzeit ausschließlich für die Wiener Caritas und deren Planung für den Weltflüchtlingstag am 20. Juni.Die Niederösterreicherin ist eine der Teilnehmerinnen an dem Projekt "Vernetzte Welten", bei dem seit Anfang