Geschichte(n) - lang verschwiegen

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Sie müssen sich wie Fußabstreifer der Weltgeschichte fühlen: Zuerst - 1920 - haben sie für Österreich gestimmt. Nach 1938 wurden sie drangsaliert, bekämpft, ins Lager und KZs deportiert. Nach 1945 waren sie potenzielle Vaterlandsverräter: Das Schicksal von Kärntner Slowenen, die in innerer Emigration, (Partisanen-)Widerstand oder zur Wehrmacht gezwungen die NS-Jahre überlebt haben, wird selten öffentlich gemacht. Andrina Mracnikars spartanischer Dokumentarfilm ",Der Kärntner spricht Deutsch'" dokumentiert die Erzählungen von Kärntner Sloweninnen und Slowenen über die Verschleppungs-/Partisanen-Zeit und das Nachher. Auf slowenisch stehen die alten Leute der Filmemacherin Rede und Antwort. Erschütternd und berührend, was sie berichten - lauter durch die Mächtigen (und dazu gehört auch das Nachkriegskärnten!) verkrümmte Lebensgeschichten, die heute noch kaum jemand hören will. Nirgendwo in Österreich ist eine dunkle Geschichte noch so aufzuarbeiten wie hier. Die Oral History dieses Film leistet einen unschätzbaren Beitrag dazu.

"DER KÄRNTNER SPRICHT DEUTSCH"

A 2007. Regie: Andrina Mracnikar.

Verleih: Sixpackfilm. 60 Min.

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