Gott spricht mit Akzent

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Die Weihnachtsverfilmung "Es begab sich aber zu der Zeit ..." bietet trotz interessanter Ansätze nicht viel Neues.

Als die junge Maria schwanger und ohne Mann heimkommt, sind die Eltern sauer - ihr Ehemann schwer verstört. Dabei wollte Maria gar nicht heiraten, die Ehe war arrangiert, und Josef ist noch dazu ein ganzes Stück älter als sie.

Die erste große Verfilmung der Weihnachtsgeschichte beginnt aber ganz anders: Wie in den Himmel gemeißelt erscheinen zu Beginn die Worte aus dem Evangelium nach Matthäus.

Regisseurin Catherine Hardwicke, die bisher als Regisseurin des klugen Teenager-Dramas Thirteen aufgefallen ist, gerät immer wieder ins allzu Konventionelle. Wenn Erzengel Gabriel leuchtend und ohne Füße durch den Olivenhain schwebt, dann ist da - bis auf die eher üble Musik - kein Unterschied zu den Bibel-und Sandalenfilmen der 50er und 60er Jahre.

Alltägliche Szenen von Marias Leben in Nazareth, von ihren Streitereien mit den Eltern und den missgünstigen Blicken der Nachbarn auf die junge Schwangere bringen dann aber doch ein anderes Gefühl für die altbekannten Figuren in den Film. Zwar ist der Dialog hölzern, doch hin und wieder wagt Josef einen freundschaftlichen Scherz. Für Lacher wollen besonders die drei Weisen aus dem Morgenland sorgen, die sich recht unwillig aus ihrer edelsteinbesetzten Männer-WG auf die Kamele quälen und monatelang über Sanddünen reiten.

Mit einem internationalen Cast, das von der 16-jährigen Australierin Keisha Castle-Hughes (bekannt aus Whale Rider) angeführt wird, ist es ein uneinheitlicher Film geworden, der mit gelegentlichem Theaterzauber eher abschreckt. Schade, denn das Roadmovie der Reise von Josef, der schwangeren Maria und dem Esel hat seine Qualitäten.

Warum aber sogar Gott aus der Wolke im Original Englisch mit starkem Akzent spricht, bleibt im Dunkeln.

Es begab sich aber zu der Zeit ...

USA 2006. Regie: Catherine Hardwicke. Mit Keisha Castle-Hughes, Hiam Abbass, Ciarán Hinds. Verleih: Warner Brothers. 90 Min.

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