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"Skagerrak", der neue Film des DOGMA-Regisseur Soeren Kragh-Jacobsen verirrt sich in den ausgewählten Genres.

Zwei Weltenbummlerinnen, die mehr an der Flasche hängen, als dass sie klar denken könnten, und ein Angebot: Leihmutter soll die eine spielen. Die moralische Frage stellt sich nur kurz, denn das Geld können die beiden gut gebrauchen. Doch dann schlägt das Schicksal zu und die schwangere Marie befindet sich allein auf der Flucht ...

Lange Zeit weiß man nicht, wohin der Film möchte, erst plätschert er als Komödie dahin, wandelt sich zu einem Drama, entwickelt romantische Züge, will Sozialstudie wie Märchen sein. Und auch wenn die Protagonistinnen großes Leid durchleben, berührt es nicht, wie es wohl sollte. Dafür ist Regisseur Soeren Kragh-Jacobsen nicht konsequent genug. Um Schicksal zu spielen - dafür fehlt ihm die Härte eines Lars von Trier. Die vielen Drehungen, die er einschlägt, um seinen Kopf wieder aus der Schlinge zu ziehen, brechen ihm schlussendlich das Genick. Sein wohl doch vor allem als Märchen gedachter Film will alles - und wird dabei immer unglaubwürdiger.

Schade, denn mit seinem großartigen DOGMA-Beitrag "Mifune" hat sich der Regisseur als feinfühliger Beobachter hervorgetan, der auch ohne Holzhammermethodik sämtliche Gefühlslagen auszudrücken vermochte. Wie "Wilbur wants to kill himself" von Kollegin Lone Scherfig ("Italienisch für Anfänger") gestaltet sich auch "Skagerrak" als britisch-dänische Co-Produktion. Auf der Wegstrecke nach England, irgendwo in der Nordsee, ist der Zauber verloren gegangen. Da rettet auch Muse Iben Hjeijle denkbar wenig. Ein netter Film? Ja. Aber leider nur Durchschnitt.

SKAGERRAK

DK/GB 2002.

Regie: Soeren Kragh-Jacobsen.

Mit Iben Hjejle, Bronagh Gallagher.

Verleih: Constantinfilm. 108 Min.

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