Krokodil trifft Rebellen

Werbung
Werbung
Werbung

Bei "Primeval - Die Fährte des Grauens" ist der Titel tatsächlich Programm, ein filmisches Fiasko das Ergebnis.

Man stelle sich Hotel Ruanda versehen mit einem Schwarm wütender Riesenhornissen vor, Blood Diamond mit einem Godzilla-artigen Monster. Und wäre Darwin's Nightmare eine fiktive Aufarbeitung, dann könnten mutierte Monsterfische eine tragende Rolle spielen: So ähnlich funktioniert Primeval - Die Fährte des Grauens. Regisseur Michael Katleman versucht sich an der nicht uninteressanten Mixtur aus Polit-Genre und B-Movie, "basierend auf wahren Begebenheiten".

Eine bestialische Panzerechse sorgt in einem vom Bürgerkrieg gebeutelten Dorf für Angst und Schrecken. Also wird ein Nachrichtenteam nach Burundi gekarrt, um das Monster nicht nur zu filmen, sondern auch lebendig einzufangen. Das Team bekommt noch mehr zu tun: Nachdem es Hutu-Rebellen bei der Hinrichtung einer unschuldigen Familie gefilmt hat, ist es um zweibeinige Jäger reicher. Der Trash-Genuss wird von der moralischen Keule erschlagen, die ernsthafte politische Note will nicht zum B-Movie-Konstrukt passen. Das gefräßige Krokodil Gustave entzieht dem zittrig erbauten politischen Kartenhaus den Boden unter den Füßen - was die naive und schwarz-weiß gezeichnete Herangehensweise und die für jedermann dechiffrierbare Metaphern nicht eben mildern. Zwei Gefahren lauern im afrikanischen Dschungel: ein Riesenkrokodil und ein Rebellenführer. Die Einblendung am Ende des filmischen Fiaskos gefällt sich als Happy End: Nur das Krokodil würde noch auf Opfer lauern. Sonst alles wunderbar in Afrika.

PRIMEVAL - Die Fährte des Grauens

USA 2007. Regie: Michael Katleman.

Mit Dominic Purcell, Orlando Jones, Jürgen Prochnow, Brooke Langton. Verleih: Buena Vista. 94 Min.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung