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Mit mathematisch genauer Bildsprache spürt "Iklimler" menschlichen Sehnsüchten nach.

Den Bildern von Iklimler wohnt eine statische, meditative Stimmung inne - eine genau konstruierte, auf den Millimeter eingerichtete Kamera fängt das Zerbrechen einer Beziehung vor dem Hintergrund einer zerbrochenen Kultur ein. Das Paar Bahar (Ebru Ceylan, die Ehefrau des Regisseurs) und Isa (Nuri Bilge Ceylan) verbringt einen Urlaub auf den Trümmerfeldern griechischer Ruinen. Und diese Trümmer werden zum Synonym für das sich abzeichnende Ende der Beziehung. Bahar, Produzentin einer TV-Soap-Opera, und Isa, ein Archäologe, wollen aus der erkalteten Beziehung ausbrechen, doch die Trennung ist nicht leicht auszusprechen - sie äußert sich in Sprachlosigkeit.

Der türkische Regisseur Nuri Bilge Ceylan, der hier auch die Hauptrolle spielt, gewann mit seinem Film Uzak vor drei Jahren den Großen Preis der Jury in Cannes. Sein neuer Film beschreibt die istanbuler Mittelschicht in unglaublich präzisen Bildern. Er komponiert so genau, dass der Film vor visuellen Metaphern nur so strotzt. Im Moment des Zerwürfnisses etwa steht Isa vor dem Strahlenkranz der untergehenden Sonne. Schneeflocken ersticken später seine Sehnsucht. Ceylan bezieht die Natur und ihre Lichtstimmungen in seine Bildsprache mit ein.

Schließlich bleibt die so wohl illustrierte Botschaft: Jeder ist mit seinem Verlangen und seiner Sehnsucht am Ende allein.

IKLIMLER

Jahreszeiten

TK 2006. Regie: Nuri Bilge Ceylan.

Ebru Ceylan, Nuri Bilge Ceylan.

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