Reise durch Kurdistan

Werbung
Werbung
Werbung

Mit viel Musik und Fingerspitzengefühl thematisiert der Film "Half Moon" die Diskriminierung der Frauen im Irak.

Die Grenzen des Lebens sind vielfältig - sie sind persönlicher, zwischenmenschlicher oder territorialer Natur, selten real und meist Hirngespinste von Menschen, die anderen Menschen gegenüber nicht gut gesinnt sind.

Eben diese Grenzen erforscht der iranische Regisseur Bahman Ghobadi (A Time for Drunken Horses) gerne in seinen Filmen, zumal er sich thematisch häufig der Realität der Kurden stellt. In seinem neuen Film Niwemang - Half Moon bricht der alte kurdische Sänger Mamo in einem klapprigen Bus mit zehn seiner Söhne ins irakische Kurdistan auf, um dort nach dem Sturz von Saddam Hussein ein Festkonzert zu geben. Die Söhne fungieren als Begleitmusiker, Mamo benötigt jedoch auch den Gesang einer Frau - doch das scheint unmöglich, denn Frauen dürfen in dieser Gegend ihre Stimme nicht erheben, geschweige denn singen. So wird die Reise zum illegalen und gefährlichen Unterfangen.

Half Moon ist neben einem Roadmovie auch der Versuch einer Grenzüberschreitung. Der Drang der Protagonisten, sich einen Traum zu verwirklichen, scheint stärker als die Grenze, die sich ihnen auftut.

Im Rahmen von Peter Sellars New Crowned Hope-Festival zum Mozartjahr 2006 realisiert, ließ sich Ghobadi von Mozarts Requiem inspirieren. "Ich wollte aus Mamo eine Art kurdischen Mozart machen, dachte an Mozart und Mamo zu Ende ihrer beider Leben".

NIWEMANG - HALF MOON

F/A/Irak/Iran 2006.

Regie: Bahman Ghobadi.

Verleih: Stadtkino. OmU, 113 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung