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Wenig Politik, viel Gefühl: "Die Liebe der Charlotte Grey" erzählt von einer Beziehung im französischen Widerstand.

Die Liebe der Charlotte Gray" ist ein Liebesfilm. So wie auch der gleichnamige Roman von Sebastian Faulks, den er in Bilder bannt. Und doch gelingt es Regisseurin Gillian Armstrong, ein bisher eher vernachlässigtes Detail europäischer Kriegsgeschichte auf beeindruckende Weise einfließen zu lassen: die französische Résistance. Freilich geht es Armstrong weniger um die politischen Zusammenhänge als vielmehr um Menschenschicksale; beispielsweise um jenes der Schottin Charlotte Gray (Cate Blanchett), die sich in London als Agentin zur Unterstützung der französischen Widerstandskämpfer ausbilden lässt. Doch nicht Heldenmut treibt sie dazu, sondern Liebe und die Hoffnung, ihren Verlobten, einen vermissten Piloten, zu finden. Was sie jedoch in der südfranzösischen Provence erwartet, hat mit Liebe nichts zu tun: deutsche Besatzer und französische Kollaborateure, Antisemiten und Denunzianten sind allgegenwärtig - gäbe es da nicht den Untergrundkämpfer Julien Levade (Billy Crudup).

Nicht dramatische Kampfhandlungen will die Regisseurin in den Mittelpunkt der Geschichte rücken, sondern ein Gefühl. Und ein Leben, das durch den Identitätsverlust und die vielen schmerzhaften Erlebnisse einen qualvollen Reifeprozess durchmachen muss. Vielleicht ist es diese Emotionalisierung, vielleicht sind es aber auch die beiden Hauptdarsteller, die den Film so eindrucksvoll machen. Der australischen Schauspielerin Cate Blanchett scheint nicht nur die Mode der vierziger Jahre, sondern die gesamte Rolle auf den Leib geschneidert zu sein.

Wenn es am Ende auch gehörig kitschig wird, ist das durchaus verzeihlich: "Die Liebe der Charlotte Gray" ist eben ein Liebesfilm.

Die Liebe der Charlotte Gray

Charlotte Gray

GB 2001. Regie: Gillian Armstrong. Mit Cate Blanchett, Billy Crudup, Michael Gambon. Verleih: Constantin. 120 Min.

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