Düster zeichnet "Tödliche Versprechen" im Londoner Immigranten-Milieu die untrennbare Allianz von Elend und organisiertem Verbrechen nach.Nach der amerikanischen Kleinstadt von "A History of Violence" führt David Cronenbergs neuer Film "Tödliche Versprechen" diesmal in die Londoner Unterwelt. Diese lernt auch Hebamme Anna (Naomi Watts) kennen, die nach dem Tod einer jugendlichen Prostituierten deren Kind zu sich nimmt. Als sie versucht, mit Hilfe eines Tagebuchs die Angehörigen der osteuropäischen Einwanderin aufzuspüren, gerät sie unausweichlich ins Milieu der russischen Mafia und an
"Die Bluthochzeit" erzählt von einer Familienfeier, die den Begriff "explosives Event" beim Wort nimmt.Wenn der schwerreiche Unternehmer Hermann Walzer sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann hat er seinen Willen noch immer durchgesetzt. Selbst ein scheinbar verdorbener Schrimpscocktail ist für ihn Grund genug, die Hochzeitsfeier seines Sohnes in ein brutales Inferno zu verwandeln. Tatsächlich entwickeln sich seine Auseinandersetzungen mit dem verantwortlichen Wirt von einer verbalen Beschimpfung zu einer bewaffneten Belagerung des Landgasthauses - und nach und nach zu einer Frage um
Nicolas Cage ist im neuen Abenteuerfilm von Jon Turteltaub auf Schatzsuche.Nicolas Cage stiehlt als Benjamin Franklin Gates die Niederschrift der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung - für Amerikaner ein Heiligtum - aus den strengstens bewachten National Archives. So will es Jerry Bruckheimer in seiner jüngsten Produktion "National Treasure". Eigentlich borgt sich Ben Gates das unersetzbare Dokument nur aus, da er auf seiner Rückseite eine verborgene Schatzkarte vermutet. Sie soll ihn zum legendären Schatz der Tempelritter führen, an den allerdings nur noch der unermüdliche
"Testamento" dokumentiert das Schicksal Guatemalas anhand eines vergessenen Helden: Alfonso Bauer Paiz.In einer Zeit, in der die wirtschaftliche Ausschlachtung des "Che" neuen Aufschwung erfährt (siehe rechts), wendet sich eine bemerkenswerte Dokumentation einem vergessenen sozialen Helden zu. Einen Monat nachdem im Frühjahr 2003 der Dokumentarfilm "Testamento" in Guatemala angelaufen war, hatten ihn bereits 18.000 Menschen gesehen. Und das obwohl der Protagonist des Films, der Anwalt und marxistische Revolutionär Alfonso Bauer Paiz, es trotz seines langen Lebens nie zum Status einer
Wenig Politik, viel Gefühl: "Die Liebe der Charlotte Grey" erzählt von einer Beziehung im französischen Widerstand.Die Liebe der Charlotte Gray" ist ein Liebesfilm. So wie auch der gleichnamige Roman von Sebastian Faulks, den er in Bilder bannt. Und doch gelingt es Regisseurin Gillian Armstrong, ein bisher eher vernachlässigtes Detail europäischer Kriegsgeschichte auf beeindruckende Weise einfließen zu lassen: die französische Résistance. Freilich geht es Armstrong weniger um die politischen Zusammenhänge als vielmehr um Menschenschicksale; beispielsweise um jenes der Schottin
"Le Fils", der neue, gewöhnungsbedürftige Film der Brüder Dardenne, eröffnet Einblicke in wunde Seelen.Die Resozialisierung von straffällig gewordenen Jugendlichen ist das vordergründige Thema von "Le Fils" ("Der Sohn"). Doch darunter verbirgt sich das eigentliche Anliegen des belgischen Brüderpaars Jean-Pierre und Luc Dardenne - die nüchterne Darstellung einer Annäherung. Seit dem Tod seines Sohnes flüchtet sich der Tischlermeister Olivier (Olivier Gourmet, der für seine Interpretation in Cannes 2002 als bester männlicher Darsteller ausgezeichnet wurde) in die Arbeit. Francis
Das Weltwirtschaftsforum in Salzburg lockt Tausende Globalisierungsgegner an. Ein Test auch für das Vermummungsverbot: Hilft es, Eskalationen zu vermeiden, oder fördert es vielmehr diese?Kessel - welche Assoziationen dieser Begriff auch sonst weckt, Österreichs demonstrierende Globalisierungsgegner verbinden ihn mit Salzburg. Anfang Juli letzten Jahres, Tausende machten in der Mozartstadt gegen das "World Economic Forum" (WEF) mobil, wurden rund 900 Aktivisten während des Demonstrationszuges von der Exekutive eingekesselt, ehe es nach längeren Verhandlungen zu einem friedlichen Abzug der
Álex de la Iglesia gelingt die Gratwanderung zwischen Thriller und skurriler Komödie.Aus rabenschwarzem Humor, hart an der Grenze des guten Geschmacks, und Psychoterror schuf der spanische Erfolgsregisseur Álex de la Iglesia mit "Allein unter Nachbarn" ein Meisterwerk, das ebenso genial wie einzigartig ist. Bereits die erste Szene macht deutlich, dass es sich nicht einfach um eine skurrile Komödie handelt. Vielmehr hat de la Iglesia hier einen Psychothriller nach Hitchcock-Manier geschaffen, mitsamt dazugehörigen Spannungsmomenten, Gewaltszenen und unappetitlichen Bildern. All das jedoch
Weit über die Grenzen hinaus wird die Tradition des alten Mexikos getragen. Die Gruppe "Teoilhuikatl" versucht durch Tanzveranstaltungen und Ausstellungen ein Bewusstsein für die Natur und ein harmonisches Miteinander der Kulturen zu schaffen.Ballspiel einmal anders: Auf einem Sandplatz, etwas größer als ein Volleyballfeld, spielen sich zwei Mannschaften zu je drei Spielern gegenseitig einen zwei Kilo schweren Kautschukball nur durch Anwendung ihrer Ellbogen zu. Ziel ist es, den Ball durch ein steinernes rundes Tor zu bekommen, das in etwa zwei Metern Höhe angebracht ist. Wie die Sonne
In einem Rechtsstaat muss jeder Angeklagte einen fairen Prozess bekommen. Kommt es nicht zu einer gerichtlichen Verhandlung sondern zu einer öffentlichen Diskussion, sollte auch diese gerecht sein. So oder ähnlich wird es den ORF-Redakteuren durch den Kopf gegangen sein, als sie die letzten Samstag auf ORF 2 ausgestrahlte Sendung "Volksanwalt" konzipierten. Denn im Mittelpunkt der Folge stand wie schon in der Woche davor Volksanwalt Ewald Stadler. Wie es sich für einen öffentlich-rechtlichen Sender mit einem öffentlichen Programmauftrag gehört, sollte diesmal jedoch nicht seine zutiefst
Mit "Good Advice" serviert Steve Rash eine Sommer-Komödie, die leider zu kitschig ist, um erfrischend zu sein.Heftig wird seit einiger Zeit am traditionellen Männerbild gefeilt. Die Zeiten, in denen "Rambo" und "Rocky" Frauenherzen höher schlagen ließen, sind zwar noch nicht endgültig vorbei, dennoch lassen sich heute solche Helden wesentlich schwerer vermarkten, zumal Filmproduzenten immer öfter auf ein weibliches Publikum abzielen, dem man ein neues Ideal von einem Mann präsentieren muss. Einfühlsame und verständnisvolle neue Helden treffen dann auf junge, dynamische und