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Seit genau einem Monat ätzt er nun öffentlich-rechtlich: Harald "Dirty Harry" Schmidt. Nach seinem Abgang von Sat.1 und einer einjährigen "Kreativpause" kommentiert die geniale TVLästerzunge nun Mittwoch und Donnerstag um 23 Uhr bei der ARD jene Welt, wie sie ihm aus dem Internet und deutschen "People Magazinen" entgegenspringt. ("Illustrierte - so hieß es, als wir noch beim Unterschichtenfernsehen waren.")

Die Inszenierung der Schmidt'schen Show blieb weitgehend unverändert: Skyline im Nacken, Stichwortgeber Manuel Andrack zur Linken, und zur Rechten eine Band für den Tusch. Nur Gäste kommen keine mehr vor. Dafür umso mehr Koketterien mit dem neuen, öffentlich-rechtlichen Auftrag: "Wir dürfen ja in der ARD keine Werbung machen", raunt Schmidt regelmäßig - während er sich seinen blauen "Das Erste"-Schal richtet.

Eigenwerbung hat die ARD tatsächlich Not: Rund neun Millionen Euro hat sie in Schmidts Kult-Faktor investiert - und dafür die Übertragung der Fußball-UEFA-Pokal-Spiele abgesagt. Die große Gruppe deutscher Fußballfans hat Schmidt damit schon vor Sendungs-Anpfiff verloren.

Seinen eigenen Anhängern aber serviert der Late-Talker manch schwarze Perle: "Condoleezza Rice spricht, wie George W. Bush sprechen würde, wenn er so sprechen könnte wie Condoleezza Rice", zählt zu den hintergründigeren Highlights. Zwischendurch muss man aber auch mit Banalerem zufrieden sein, etwa wenn sich Schmidt zur Hochzeit von Prinz Charles und Camilla zwei Fragen stellt: "In welcher Uniform kommt Prinz Harry zur Trauung? Und welches Lied spielt Elton John?"

Manche mögen ob solcher Späße die Nase rümpfen. Spätestens ein Blick in die Nachfolgesendung "Polylux" bestätigt aber Harald Schmidts Qualitäten: Der Untertitel dieses Machwerks lautet nicht umsonst "Das Letzte im Ersten". DH

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