Sterben unterm Sternenbanner

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Mit "Wir waren Helden" setzt Regisseur Randall Wallace die Tradition der patriotischen US-Kriegsspektakel fort.

Ein Schlachtfeld im Vietnamkrieg: verkohlte Leichen, brennende Fahrzeuge, verletzte amerikanische Soldaten, Kriegsreporter, die alles in Bild und Ton festhalten. Und mittendrin: ein ausgebrannter Baumstumpf in dem eine kleine Flagge der USA steckt. "Wir waren Helden", das neueste Hollywood-Kriegsdrama, setzt die Reihe patriotischer Heldenverehrungen à la "Pearl Harbour" oder "Black Hawk Down" fort. Basierend auf einem Tatsachenbericht erzählt Regisseur Randall Wallace die Geschichte der ersten großen Auseinandersetzung zwischen Amerikanern und vietnamesischer Volksarmee im November 1965. Unter der Führung von Colonel Hal Moore mussten sich 400 Amerikaner im Ia-Drang-Tal gegen die Übermacht von 2.000 Feinden behaupten. Die Hauptrolle des Colonel, der mit seinen Kriegern im nahezu aussichtslosen Kampf an vorderster Front kämpft, ist mit Mel Gibson perfekt besetzt: der gläubige Familienvater, der sein Leben für Gott und Vaterland riskiert.

Im Gegensatz zu "Pearl Harbour" bietet "Wir waren Helden" seinen Protagonisten, sowohl auf amerikanischer, als auch auf vietnamesischer Seite, genügend Raum zur emotionalen Entfaltung und zeigt ihre Stärken ebenso wie ihre Schwächen. Dennoch bleiben viel zu lange und verwirrende Schlachtensequenzen, kombiniert mit brutalen Szenen abgetrennter Körperteile und detailgetreuen Verbrennungen, das Kernstück des Films. So kann sich auch dieser Streifen - bestückt mit Sätzen wie "Ich bin froh, für mein Vaterland sterben zu können", oder Szenen eines Soldaten, der seinen verwundeten schwarzen Kollegen aus der Schusslinie trägt - leider nicht von der Tradition des Sternenbanner-Patriotismus lösen.

WIR WAREN HELDEN - We Were Soldiers. USA 2002. Regie/Drehbuch: Randall Wallace. Buch: Harold G. Moore. Mit Mel Gibson, Madeleine Stowe, Greg Kinnear, Sam Elliott. Verleih: Constantin. 126 Min.

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