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Ausstellung Erwin Dom Ösen

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In eine seltsame Welt entführt uns dieser Wiener Maler, über dessen Schaffen wir vor einiger Zeit gelegentlich eines Atelierbesuches berichtet haben. Die Zauberpracht der Tropen, die seltsamen Blütenwunder der Südseeinseln, die Tiere, die Urwälder und einsame Inseln bevölkern, die geheimnisvoll-unheimlichen Visionen der von Dämonen erfüllten Opiumträume, sie alle werden in seinen Bildern lebendig. Dann sieht man wieder die herben Hochgebirgslandschaften unserer heimischen Landschaften, eine reizvolle Salzburger Vedute, das im Mondlicht träumende Kahlenberger-dörfel, einen weiten Blick über Wien oder farbenbunte Südseedschunken.

All diese Vielfalt aus den Wanderfahrten Dom Osens, des einzigen Schülers Gustav Klimts, ist eigentlich nur die Vorbereitung zu 1 seinen Bildkompositionen, in denen seine phantastischen Träume künstlerische Form annehmen. Schon in den frühen Bühnenentwürfen zum „Parsifal“ oder den szenischen Skizzen zu dem Ballett „Saga“ kündet sich die Eigenart des Künstlers an* die in dem seltsamen philosophischen Bilde „Werden“, oder in dem schönen Bilde „Heilige, die durch Wien gingen“ einen Höhepunkt erreicht.

Bildnisse und Tierstudien, die meisterhaften pathologischen Studien aus dem Irrenhause sowie Arbeiten aus dem Leben der Arbeiter und Bauern zeigen die Weite des Schaffens Dom Osens, der mütterlicherseits von Adalbert Stifter abstammt, und sein unermüdliches Suchen nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, für seine tiefe Empfindung und seine übersprudelnde Phantasie. Die Ausstellung, die bis Ende Jänner im Kulturreferat Mariahilf (VI., Getreidemarkt 1) geöffnet bleibt, verdient den Besuch aller Kunstfreunde

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