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Bläserkammermusik

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Das Bläserquintett von Karl S c h i s k e, welches im außerordentlichen Konzert der B 1 ä s e r k a m-mermusikvereinigung der Wiener Symphoniker im Mozart-Saal zu hören war, zeigt den heimischen Komponisten von seiner konziliantesten Seite. Das im Jahre 1945 fertiggestellte Werk ist gekennzeichnet durch sein Streben nach Neuordnung der formalen Elemente, wobei die besinnliche Haltung und die impressionistische Färbung bestimmend sind. Die drei Sätze — das Schwergewicht liegt in der Mitte — wurden farbig und äußerst fein differenziert in den instrumentalen Einzelheiten wiedergegeben. Der Glanz des Abends aber weilte wohl auf „Mladi“ (Jugend), der Suite für Bläsersextett„ die Leos Janäcek 1924 für die Feiern zu seinem 70. Geburtstag komponiert hat. Bis an den Rand gefüllt mit folkloristischen Anklängen, humorvoll, rhythmisch zwingend, reich an melodischen Einfällen, erstand die Zeit des Klosterstipendiaten von Alt-Brünn vor uns. Die Bläser der Wiener Symphoniker (die Herren Wanausek, Wächter, Schönhofer, Cermak, Koch und Webner) wurden für ihre einfühlsame Interpretation so mit Beifall überschüttet, daß eine Zugabe gespielt werden mußte.

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