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Butterfly in Salzburg

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Es ist für eine Provinzbühne kein kleines Unternehmen, die Publikumswünsche nach den Repertoireopern der großen Opernhäuser erfüllen zu wollen. Meist fehlen im Ensemble die unerläßlichen attraktiven Stimmen, und die szenischen Möglichkeiten reichen nur selten aus, den Forderungen eines re-präsentativen Opernstils gerecht zu werden. Mit der Wahl von Puccina „Madame Butterfly“ hat sich das Salzburger Landestheater gut aus der Affäre gezogen. Günther Kilgus verstand es, die künstliche Mikroweit Nippons glaubhaft in den Bühnenraum zu stellen; man sah einmal vom Garten aus in das luftige Haus, dann aus dem Innenraum in den Garten, und der klar geordnete Schauplatz ließ vielfältige Bewegung zu. Ei wurde von der Regie Federik Mirditas harmonisch belebt. Gitta Schuster trug durch die von ihr entworfenen Kostüme sehr viel zu dem echtwirkenden und schönen Gesamtbild bei. In Karin Hurdström, die im vergangenen Spieljahi direkt von der Opernschule nach Salzburg gekommen war, stand eine Chocho san zur Verfügung, die mancher groß städtischen Opernbühne zum Ruhm ge reichen würde. Ihr kraftvolles Organ in allen Lagen gleichmäßig durchgebil det, hat unverkennbares, persönliche; Timbre; in Mittellage und Tiefe wirkl eine leicht gutturale Färbung ungemeir reizvoll, die Höhe ist ebenso sicher wie makellos und überstrahlt jede! Orchesterfortissimo. Diese reicher Stimmittel im Verein mit Musikalitäi und einer ganz naturhaften schau spielerischen Begabung bilden Gewähi für eine gesicherte Laufbahn. Mit an genehmer Leichtigkeit sang Jakol Sollermann den Linkerton, und Rober' Granzer nahm als Konsul durch der Ausdruck sonorer Menschlichkeit füi sich ein. Eine sehr geschlossene Auf führung, die sich sehen und hören las sen kann. Sie wird von K. H. Brant konzentriert und temperamentvoll gelei tet.

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