(Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck, Kleiner Hofgarten, bis 27. Juli) Otto Eder, 1924 in Kärnten geboren, war Schüler von Walter Ritter in Graz und von 1948 bis 1951 von Fritz Wotruba an der Wiener Akademie. Seine frühen Arbeiten lassen Verbindungslinien zu Werken seiner Lehrer erkennen, bald entwickelte er jedoch eigenständige prägnante Lösungen von elementarer Sensibilität.Die Bindung an die menschliche Gestalt, die niemals individualisiert dargestellt wird, durchzieht sein ganzes Oeuvre. Die Arbeiten aus den frühen Jahren sind von einer klassischen Formensprache bestimmt, später
Die Frage ist nicht neu — aber seit dem 6. Dezember 1970, nämlich seit dem 22. Landesparteitag der niederösterreichischen Volkspartei in Tulln, wird sie in einem Ausmaß wie nie zuvor diskutiert: Braucht Niederösterreich, das größte der neun Bundesländer, eine eigene Hauptstadt?
Worum es am 1. März wirklich geht, schrieb die Volkspartel schon im Sommer vergangenen Jahres auf die Plakatwand: nämlich um „85 ÖVP-oder 85 SPÖ-Mandate“. Schüttelten die Meinungsforscher damals ebenso den Kopf wie die eigenen Funktionäre, verpaßte ihnen Wahlkampfleiter Pisa im August einen „Sommerschock“. Der stellvertretende Generalsekretär der ÖVP machte eine Rechnung auf, in die er geschickt die für die Volkspartei miserablen Landtagswahlergebnisse In Salzburg und Wien sowie ein Meinungsforschungsergebnis verpackte; die Rechnung sollte beweisen, daß die SPÖ die absolute
Wie ein Symphonieorchester im Fortissimo die Mißtöne einer kleinen Flöte gütig deckt, so läßt auch der Wahlkampf manchen Beitrag nicht recht zur Geltung kommen. Das ist schade, denn sonst würde sich mancher besser überlegen, was er sagt. Der Vorsitzende des Arbeitsbauern-bundes, Tillian, aus Kärnten behauptet, daß sich das Einkommen der Bauernschaft verringert. Und er begründet: Der Bauer bekommt heute weniger für den Weizen als vor 18 Jahren (1952: 2,40 Schilling, heute 2,30 Schilling). Wie aber haben sich die Einkommen in der Bauernschaft tatsächlich entwickelt?Das
Wenn die Musikhistoriker berichten, daß Rossinis Opera buffa, „II Türco in Italia“, zwei Jahre vor dem „Barbier“ entstanden, bei ihrer Uraufführung an der Mailänder Scala durchfiel, hat man nach der glänzenden Auferstehung des vergessenen Werkes Mühe, ihnen zu glauben. Zumindest beneidet man das Opernpublikum von 1814, das sich's leisten konnte, eine solche Kostbarkeit ad acta zu legen. Wie müssen diese Leute verwöhnt gewesen sein! Wir sind es nicht, und so schätzen wir uns glücklich, wenn unsere systematischen Grabungen im Schutt der Vergangenheit mit einem solchen Fund
Der späten Entdeckung des Autors John M. Synge verdanken wir einen interessanten Abend im Salzburger Landestheaters. Daß einem bei der irischen Komödie, deren Held als Vatermörder Triumphe feiert, trotzdem warm ums Herz wird, daran ist das Wirtshaus schuld, in dem sie spielt. Drei Akte in einer irischen Dorfschenke. Wo vermöchte sich ein Vollblutdramatiker herzhafter auszuleben als eben im Wirtshaus, das von der menschlichen Torheit in ihren ursprünglichsten Gestalten belebt wird, weil es ihr einen Schimmer von Behagen verheißt? Und wo sollten sich Schauspieler und Zuschauer wohler
Das österreichische Musical sollte geboren werden, und ein musikalisches Großstadtmärchen ist daraus geworden. Das spricht für die Urheber. Denn die Forderung des Wiener Volksopernwettbewerbs nach einem Werk, das an „die Tradition der österreichischen Operette“ anknüpft und dabei „Aktualität und das dichterisch inspirierte Textbuch“ vom Musical bezieht, ist aus verschiedenen Gründen unerfüllbar. Vor allem mit der Tradition ist es nichts. Die Operette hat nämlich keine. Zumindest im Sinne einer werthaften Entwicklung. Eine Handvoll Juwelen am Beginn, alles andere nachher:
Es ist für eine Provinzbühne kein kleines Unternehmen, die Publikumswünsche nach den Repertoireopern der großen Opernhäuser erfüllen zu wollen. Meist fehlen im Ensemble die unerläßlichen attraktiven Stimmen, und die szenischen Möglichkeiten reichen nur selten aus, den Forderungen eines re-präsentativen Opernstils gerecht zu werden. Mit der Wahl von Puccina „Madame Butterfly“ hat sich das Salzburger Landestheater gut aus der Affäre gezogen. Günther Kilgus verstand es, die künstliche Mikroweit Nippons glaubhaft in den Bühnenraum zu stellen; man sah einmal vom Garten aus in das
Als eine vor allem den Abonnenten zugedachte Gabe wird eine Neuinszenierung der „Fledermaus“ noch oft das Haus füllen. Wenn es dem wirklich bemühten Dirigenten Wilhelm Pietschnigg auch nicht gelang, das gelangweilte Mozarteumorchester für Johann Strauß zu gewinnen und durch das genialische Brio dieser Musik zu inspirieren, herrschte auf der Bühne doch die heiterste und unbeschwerteste Spiellaune. Sie ging, so erstaunlich das ist, zunächst von der jungen Debütantin Renate Lenhart aus, deren Adele von den ersten gestochenen Koloraturtönen an die Szene mit natujrhaftem Übermut und
In einer freien deutschen Bearbeitung von Jean-Pierre Ponelle und Wolfgang Mühlbauer ging Alfred de Mussets Schauspiel „Les caprices de Marianne“ als österreichische Erstaufführung über die Bühne des Landestheaters; ein Stück, das sich in Matiaseks Konzept eines komödiantischen Theaters mit litera rischem Anspruch auf das natürlichste einfügt. Das frivole Maskenspiel im Karneval des Lebens kreist um Liebe und Freundschaft, um Freiheit und romantische Empfindung — und mit feinem Humor um das unlösbare Rätsel der weiblichen Natur. Marianne, mit dem alten und despotisch
Es geht uns von sehr gesdiätzter Seite folgende Zuschrift zu: „Ich habe mit großn Interesse die Ausführungen der „Furche“ vom 23. Februar gelesen, die sich mit dem Verhältnis zwischen Österreichern und Italienern während des Krieges befaßte. Mit Erstaunen habe ich aus der redaktionellen Einleitung des Aufsatzes entnommen, daß von dem italienischen Nachrichtenbüro „ANSA“ 'die Behauptung verbreitet wurde, Österreich habe zum Kampf gegen die italienischen Partisanen zehn Divisionen gestellt, die ab österreichisch bezeichnet werden könnten zufolge der Mehrheit ihrer