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Eines Theatermannes Handwerk

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Die Transferierung und Neueinstudierung der komischen Oper „Der Wildschütz“ von Gustav Albert Lort- zing in der Volksoper steht unter einem guten Stern: Die Hauptrolle des Schulmeisters Baculus trägt Kart Dönch und beherrscht die Szene — und das Publikum. Um ihn gruppieren sich Monique Lobasä als seine Braut, Gerlinde Lorenz als Baronin und Ira Malaniuk als Gräfin, ein Trio, in Stimme und Spiel hervorragend aufeinander abgestimmt; Harald Serafin und Wolfgang Witte als Graf und Baron ergänzen es aufs Beste und Lustigste, so ernst es manchmal aussieht. Peter Klein als Haushofmeister macht seine Nebenrolle fast zum Ereignis in seiner verhaltenen, aber unbeirrten Komik. Der Knabenchor (Mozart-Sängerknaben) erntete Separatbeifall. Diese Spieloper wird hier wirklich gespielt (und sehr gut gesungen), daher ist ihr der Erfolg 1 sicher, trotz der ziemlich unglaub- r würdigen Fabel.

Die Inszenierung von Adolf Rott, r die Bühnenbilder von Robert ‘ Kautzky und die Kostüme von ; Elisabeth Urbancic sind von derart i geglückter Zusammenwirkung, daß man sie sich anders gar nicht vor- r steilen könnte. Das Orchester unter Leitung des bewährten Franz Bauer-Theussl erfüllt seine Aufgabe mit Schwung und Leichtigkeit. Die s Singstimmen werden nie überspielt, f was allerdings schon Lortzings Ver- r dienst ist, der ja selbst Texter, Kom- s ponist, Regisseur und Kapellmeister i in einer Person war und Schauspie- " 1er Obendrein. Solcherart vom 1 „Fach“, hat er praktisches Theater 1 in volkstümlicher Haltung gemacht, sozusagen eines Theatermannes Handwerk, und lebt dadurch noch heute.

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