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Keine leeren Plätze im Haus am Ring

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Renato Zanella präsentiert in der Wiener Staatsoper seinen 1992 für das Stuttgarter Ballett entstandenen Einakter „Empty Place".

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Renato Zanella präsentiert in der Wiener Staatsoper seinen 1992 für das Stuttgarter Ballett entstandenen Einakter „Empty Place".

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Von der Leere und Einsamkeit der Wüste inspiriert, entwickelte Renato Zanella, der ab 1995 Chef des Staatsopern-balletts wird, „Empty Place'. Der Choreograph führt das Publikum auf eine Expedition durch den leeren Raum und Gefühle. Die Reise ist geprägt von der harten und sehr monotonen Musik von John Hasseil und Brain Eno, die sich mit ihrer Komposition an die rhythmische Musik der Dritten Welt und westliche Kompositionstechniken anlehnten.

Besonders eindruckvoll ist der Auftritt Alexandra Kontrus' als ein Art Fata Morgana vor dem Finale mit Tomas Solymosi und Ka-therine Healy, in dem Zanella alle choreographischen Register zieht und die beiden Ballettgrößen zu Höchstleistungen animiert.

Umrahmt war Zanellas Einakter von John Neumeiers „Mozart 338" und Jiri Kyliäns „Sinfonie in D". Beide Werke huldigen auf ihre Weise dem russischen Ballettmeister Balanchine. Großen Anklang fand dabei Kyliäns „Sinfonie in D" nicht zuletzt wegen seiner liebevoll parodistischen Darbietung klassischen Balletts und der versteckten Anspielung auf Balanchines choreographische Muster.

Gewollte Patzer, bewaaßter Verzicht auf Bewegungskoordination und ein bissiger aber harmloser Kampf der Geschlechter machen dieses herrlich komische Ballett zu einem schönen Abschluß dieses Opernabends.

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