7083082-1994_06_18.jpg
Digital In Arbeit

Müde Choreografie

Werbung
Werbung
Werbung

Wiens Staatsopernballett, zur Zeit in Höchstform, durfte nicht zeigen, was es kann. Die Ballettpremiere der Staatsoper bescherte einen Abend choreographischer Leerläufe. Vor allem Uwe Scholz, Ballettchef in Leipzig, überzeugte weder mit der altmodischen Choreographie von Schumanns II. Sym-

fihonie noch mit der platten nszenierung von Bartöks „Wunderbarem Mandarin“. N Im Mittelpunkt stand das Ballett „La Chambre“ des Veroneser Choreografen Renato Zanello (Musik: Kevin Volans). Wiens neuer Tanzstar, Vladimir Malakhov, für den das Werk maßgeschneidert wurde, erkrankte zwar; aber Jolantha Seyfried, Alexandra Kontras, Helena Sabo- Ross, Tamäs Solymosi, Christian Musil (statt Malakhov) und Jürgen Wagner machten sich im Zimmer Jordi Roigs auf die Suche nach seelischen Beziehungen. Zwiespältig.

Katherine Healy, Svetlana Kuznetsova, Michael Pinnisch und Asad Asadov führten die Kompanie bei Schumann an. Scholz’ Bewegungsregister erschöpft sich in bekannten klassizistischen Arrangements.

Billige Gürtel-Atmosphäre (Bühne: Dieter Schoras) mit Striptease, Zauberer und Transvestit als Staffage beschert Scholz bei Bartok: Die geheimnisvolle Figur des Mandarins in einer Welt des Sex-Tourismus. Christian Rov- ny (Mandarin) und Marialuise Jaska (Mädchen) hätten eine anspruchsvollere Choregrafie gebraucht.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung