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Gesund, fit, schön ...

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Irgendwie passen die Gesundheitsstatistiken nicht so ganz zusammen: da ist auf der einen Seite die deutlich höhere Lebenserwartung, auf der anderen Seite ebenso deutlich verminderte Lebensqualität für viele schon in mittlerem Alter.

Alle möglichen „Zivilisationserkrankungen” im Bewegungs- und Stützapparat, im Magen-Darm-Bereich, Herz-Kreislauf-Probleme, Karzinome unterschiedlichster Art ... und dazu noch die Folgen von Übergewicht einerseits und Anorexie und Bulimie andererseits machen sich breit - neben all den Konsequenzen des Konsums legaler und illegaler Drogen.

Dabei müßte man annehmen, daß der schon Jahre beziehungsweise eigentlich Jahrzehnte boomende Trend zu Gesundheit, Fitneß und Schönheit seine Wirkung tun müßte: ob nun Hollywood-Diät (schon „out”), Kartoffel-, Beis- oder Ananas-Tage (auch „out”) oder Trennkost (gerade noch „in”). Joggen (schon „out”), Aerobic und Stretching (teilweise „out”) und nun Rollerskaten (derzejt „in”). Fettabsaugung, Faltenaufspritzung, Silikonimplantate, Sonnenbank -und natürlich Cremes gegen und für alles und jedes, mit Collagen und Stoffen, die Chemiker gar nicht kennen ... alles umstritten, kaum geprüft und abwechselnd „in” beziehungsweise „out”.

Sind wir wirklich gesünder, fitter, schöner geworden?

Oder profitiert von den Folgen der kleineren und größeren Exzesse letztlich eine (nicht immer, aber doch oft) dubiose Alternativmedizin mit Gurus und Wunderheilern? Deren Opfer mit den Eß- und Verdauungsstörungen, den Melanomen, den verunglückten „Verschönerungen”, den sportbedingten Zerrungen und Brüchen doch wieder beim ganz normalen Haus- oder Facharzt landen. Wenn sie sich nicht so übernommen haben, daß nach irgendwelchen Gewalttouren und Abenteuern nur mehr der Pathologe zuständig ist.

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