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Heiligkreuzkirche

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Der Ort 1961: Langholzfeld, ehemaliges Ackerland, verwildert, von ein paar verlorenen Häusern umstanden. Keine Straße, kein Kanal, kein Wasser. Vereinzelt ist Licht da. Und Menschen sind da: zumeist Flüchtlinge aus dem letzten Krieg, die sich hier im Vorfeld der Stadt Linz ein neues Zuhause eingerichtet haben. Die Bauten sind ungeordnet gewachsen. Was die Menschen geprägt hat und was in ihnen lebt, haben sie — wie ihren Glauben — aus der früheren Heimat miitge- bracht. Ein Geistlicher mit dem Auftrag christlicher Seelsorge. Aufgabenstellung: Pfarrsaal für kulturelle und gesellschaftliche Zwecke, Mesner- und Pfarrerwohnung, die Kirche und — vielleicht später einmal — ein Kindergarten. Erfassen des Themas. Der Werkplan: Der neue Sinngehalt der christlichen Lehre aus der Konfrontation der traditionellen Werte des Christentums mit dem Welterleben des modernen Menschen soll den Raum bestimmen. Wir wollen verhindern, daß einer Religion des Himmels eine Religion der Erde gegenübersteht. Wir wollen einen einfachen Raum der Innerlichkeit und Sammlung — ein geistiges Zentrum. Der für den seelisch- geistigen Mitvollzug des Meßopfers gestaltete Raum verträgt keinen imperialen Anspruch mehr, verzichtet auf jegliche Geste der Überheblichkeit nach außen; alles ist einfach, drinnen und draußen, in Form und Material. Labyrinthartige Zugänge und gleichbleibende Helligkeit sichern die Stille und den vollkommen geschlossenen Raumeindruck. Sie stehen in bewußtem Gegensatz zu der sich heutzutage abzeichnenden Tendenz von Raumbewegung und Lichtführung.

Als Zufluchtsort für die Beziehung der Seele zu Gott — ein Raum, der Bedürfnis und Wunsch ausdrückt, mit Gott vereint zu sein.

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