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Mein Weg durch die Völker

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Was ich sah, sann und erlebte. Von Dr. Petrus Klotz. Inn-Verlag, Innsbruck. Mit 76 Illustrationen. 224 Seiten im Lexikonformat

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Was ich sah, sann und erlebte. Von Dr. Petrus Klotz. Inn-Verlag, Innsbruck. Mit 76 Illustrationen. 224 Seiten im Lexikonformat

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Ein Lied des Lebens in der Heimat und in der Fremde, virtuos musiziert auf vielen Instrumenten und in allen Gangarten vom Adagio bis zum Prestissimo. Impressionen und Improvisationen in leicht rhythmisierter, oftmals hymnisch gehobener Prosa, wie sie uns schon die voraufgegangenen Reisebücher des berühmten Weltenfahrers in ähnlicher Weise vermittelten. Was er in seinem Hymnus auf den Baum von diesem 6agt, gilt von ihm selbst: „Seine Sprache ist die eines Dichters und Philosophen, eines Sehers und Mystikers.“ Wieder wird es für uns Nacherlebende eine Fahrt kreuz und quer in allen fünf Erdteilen — aus der Zeit um den Ausbruch des ersten Weltkrieges und später —, an der Hand eines Manne, „cupidus rerum nova-rum“, und doch, welch ein Unterschied zu c.nderen Fahrtenberichten! Alles vielfältig Neue wird bezogen auf die paar wenigen, immer gleichen und uralten Herzenserfahrungen des Menschen überhaupt, alles äußerliche Zickzack im Relaiiven wird, eingezeichnet in da6 Koordinatensystem des Christen, letztlich zur einen Resultante ins Absolute. Das Buch, das sich der Erdkundeunterricht hoffentlich nicht wird entgehen lassen, so fest und verläßlich ist es auf Erfahrung und Anschauung gegründet, erhebt sich, ob es nun über Fluch und Segen des Erdöls meditiert oder über Wert und Wesen des Opfers in den Gottesvorstellungen der Völker, ob es soziale Rückständigkeiten anprangert oder den Heroismus des stummen Rikschakuli preist, ob ejs die Ergriffenheit des Verfassers vor den Urwaldbaumriesen im Hain von Mariposa auf den Leser überträgt, ob es uns — besonders aktuell — Einblicke in koreanisches Volksleben gewährt, eine Seefahrt durch den Taifun schildert oder uns an lamaistischer Mönchsweisheit teilhaben läßt, immer wieder erhebt es sich und uns aus der Welt der Sinne alsbald hinaus und hinauf in die Welt des Sinns, aus dem Diesseits des Irrtums und der Schuld in das Jenseits der Erlösung und Verklärung, aus dem Zeitlichen ins Ewige, woher es auch seine „monastische Hüarität“ wie eine Gnade entgegennimmt.

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