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Warum Heben wir Tiere?

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WEIL WIR DIE TIERE LIEBEN. Berichte und Erlebnis von Gerhard Gronelell Verlag Styrla, Graz-Wien. 231 Selten. Preis 146.50 S.

Begegnungen mit Tieren, vorwiegend in Deutschland, werden hier ohne falsches Pathos geschildert. Es ist von den Patienten in tierärztlichen Ordinationen die Rede, auch von gestrandeten „Heulern“ im deutschen Küstenraum zwischen Borkum und Cuxhaven und von einem an Rheumatismus leidenden Kronenkranich. Im Kapitel „Drei Silbernadeln für die Löwin“ erzählt Gerhard Gronefeld die für den Laien erstaunliche Geschichte von der Behandlung einer verletzten Löwin durch Akupunktur. Man kann aus diesem anregenden Buch eine Menge lernen. Mit Tierärzten und Zoologen, auch mit Tierpsychologen hat der Verfasser Diskussionen über das Verhältnis von Mensch und Tier gehalten. Trotzdem bleiben viele seiner eingangs aufgestellten Fragen unbeantwortet. Warum lie-

ben wir die Tiere? Spielt Besitzerstolz eine Rolle? Woher stammt der Wunsch, Tiere zu streicheln? Zum Glück zerbricht sich der Autor über solche Fragen kaum den Kopf: er erzählt nur und tut es zwanglos und aus der eigenen Freude am unmittelbaren Erlebnis. Die Bilder sind einfach großartig. Eingehend und immer wieder betrachtet man sie, und man staunt über die Charakterstudien, die hier geboten werden. Niemals werden die Tiere verniedlicht, vielmehr hat der Photograph die Stimmung des Augenblicks, eventuell eine seelische Not, erfaßt und festgehalten. Müßte man aus dieser Vielfalt das eigene Lieblingsbild wählen, wäre es nicht leicht, aber unter den ersten stünde auf jeden Fall der auf einer Luftmatratze am Fuschlsee schaukelnd Löwe.

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