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Abschied

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Die Teenager, hört man allenthalben, sind fernsehmüde. Im Grunde eine positive Entwicklung. S'wär ja auch schad, wenn einem schon mit dreizehn oder siebzehn Jahren nichts besseres mehr einfällt als fernzusehen.

Im ORF führten die TV-Jugendsendungen Jahre hindurch ein eher stiefmütterliches Dasein. Ein paarmal im Jahr gab's den Peter Rapp und sein „Spotlight”, der ,Maulkorb” krebste dahin — ORF-intern wie von außerhalb wegen angeblicher ,Xiinksumtriebe” unter ständigem Beschuß.

Und dann kam „Okay”: mit Pep und schwungvoll präsentiert, schlug diese „TV-Jugendillustrierte” auf Anhieb ein.

„Okay” überrundete den Mitkonkurrenten Maulkorb” um Längen, was die Zuseherzahlen anlangt. Das „kritische Jugendmagazin” sollte nun endlich aus dem Programm verschwinden. Nach zahlreichen Protesten durfte .Maulkorb” überleben — und es kam, wie es kommen mußte: Seither teilen sich die beiden Jugendsendungen die Sendezeit. Die Programmverantwortlichen haben die Gesamtsendezeit für die Jugend halbiert, anstatt zu trachten, beide Sendungen besser aufeinander abzustimmen und die eine oder andere Verbesserung vorzunehmen.

Nun aber ist es soweit: der .Maulkorb” bekommt ein neues Gesicht. Am 10. Februar (1830 Uhr. FS 2) galt's den Abschied feiern.

Ob es tatsächlich Grund zum Feiern gibt, wird man erst sehen. Hoffen darf man nur, daß auch der neue .Maulkorb” bissig bleibt (oder vielmehr bleiben darf).

Nicht alle jungen Österreicher wollen nämlich den Dauerstreß einer Endlos-Musik-Video-Berieselung.

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