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Am Kaiserhof

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Gerade heute müßte doch das Lesen von Memoiren zu den anregenden Beschäftigungen zählen. Schätzen wir nicht die Schönheit alter Gegenstände und sind sogar bereit dafür kostbare Preise zu bezahlen? Wie hat man aber in dieser Welt gelebt? Wo finden wir den Geist dieser Zeit?

Fürstin Nora Fugger-Babenhau-sern ist eines der wenigen Mitglieder der ersten Wiener Gesellschaft, die uns einen Blick in die Athmosphäre des Kaiserhofes gewährt. In ihrer maliziösen Art erzählt sie von ihren ersten Bällen bei Hof, ihren freundschaftlichen Beziehungen zu den Erzherzogen Franz Ferdinand und Otto, schildert die schicksalhafte Erschütterung des Mayerlingereignisses, wie die schwierige Lage des nunmehrigen Thronfolgers.

Das alles macht das bereits 1932 erstmals veröffentlichte Buch zu einem Zeitbild Kakartiens, das von den Siebzigerjahren bis zum Tode des alten Monarchen reicht. Nora Fugger hatte viele europäische Höfe gesehen, doch keiner erreichte in ihren Augen Stil, Glanz und Pracht des kaiserlichen • Hofstaates in Wien.

Wir, die wir heute nur mehr dessen leere und entfremdete Kulissen und Dekorationen kennen, müssen für einen solchen Augenzeugenbericht danken, auch wenn wir so manches historische Detail nicht allzu genau nehmen dürfen. Hofdame der Kaiserin Elisabeth 'war Nora Fugger übrigens, nicht - der Klappentext meint dies zu unrecht.

IM GLANZ DER KAISERKRONE. Von Fürstin Nora Fugger. Amalthea Verlag -Wien., 2. Auflage 1980,456 Seiten, öS 198.-

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