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Anders' Ketzereien

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Ein erregendes Buch, man wird nicht gleichgültig bleiben können/dürfen. Aus zwei Gründen.

„Erstens einmal ist der Atheismus die einzige Basis, die allen Eintragungen gemeinsam zugrunde liegt”. Es. handelt sich nicht um einen landläufigen Atheismus, sondern um einen höchst moralischen Atheismus, in den die Aufzeichnungen kompromißlos, mit radikaler Konsequenz, gleichsam einschulen. Die Diskussion mit ihm wird sich sehr schwierig gestalten.

Nun kommt der zweite Grund. Das Buch reizt zum Widerspruch, schon wegen des etwas apodiktischen Argumentierens. Der fingierte oder wirkliche Dialogpartner wird fast immer ironisch abgewertet. (Schade!).

Die tagebuchartigen Aufzeichnungen sind zwischen 1978 und 1981 entstanden und enthalten außerdem brillante Auseinandersetzungen mit der Zeit und ihren Zeitgenossen, über Kunst, Natur, Phüosophie und Sprache (apropos: wie steht es mit der Unterscheidung von: ich habe, ich bin gestanden?).

Der radikale Non-konformis-mus (Reife des Denkens besteht nicht in der Fähigkeit, etwas als geltend anzuerkennen, weil alle es anerkennen, sondern in der Fähigkeit, etwas als nicht geltend anzuerkennen) verschlägt einem immer wieder den Atem. Gerade der Gläubige wird ständig herausgefordert, seinen Glauben neu zu durchdenken.

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