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Angst macht sich breit

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Angst macht sich breit. Angst vor einem Golfkrieg, vor den Folgen, die ein Einsatz atomarer, biologischer und chemischer Waffen weltweit haben könnte. Angst vor einer globalen Ökokatastrophe durch brennende Ölfelder und Saddam Husseins Feuervorhänge der ölgefüllten „Verteidigungsgräben".

Angst macht sich breit, Angst vor einem Tschernobyl vor der Haustür. Ob das slowakische Jäslovske Bohunice, ob das slowenische Kräko: die grenznahen Atomkraftwerke sind für Unfälle extrem anfällig.

Vor diesem Hintergrund kann einem angst und bange werden, wie sich hierzulande Politiker aller Schattierungen mit Vorschlägen via Medien bekriegen, ohne daß irgendjemand eine Patentlösung parat hat. Ein Verzicht der CSFR auf wenigstens zwei Reaktorblöcke in Bohunice ist leicht gefordert, aber ungleich schwerer substituiert.

Auch wenn die europäische Solidarität beschworen wird: zuerst ist das ein Problem unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Wir wollen etwas. Wer also im Interesse der österreichischen Bevölkerung eine Stillegung von Bohunice fordert, muß bereit sein, kurzfristig Ersatzstrom auf eigene Kosten beizustellen. Sofort. Ob das mit oder ohne neue Steuer aus der österreichischen Gemeinschaftskassa finanziert wird, ist von untergeordneter Bedeutung. Aber daß uns finanzielle wie technische Grenzen gesetzt sind, können nur Toren leugnen.

Was sonst tun? Hilfestellungen bei Energiesparplänen und beim Ausbau der Wasserkraft - und wie lange wird es dauern, bis sich dagegen der Widerstand formiert?- sind richtige Alternativen, die freilich erst mittel- und langfristig greifen können.

Angst, daß im Partei-Hickhack alles zerredet wird, muß man haben. Und die vermag auch kein Notvorrat an Jodtabletten zu neh-

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