Verhüllt hing er
Kirchentür nach Kirchentür / springt auf violett hüllen die Tücher und zeigen ihn nicht mehr.
Fällt es uns auf / vermissen wir ihn hängend am Kreuz / tagtägUch hängt er uns so entgegen / heilsame Verhüllung eirunal im Jahr.
Auch ihm tut es gut / uns nicht ständig ein Bildnis zu sein halbvergessene Zielscheibe ständiger Vorwurf
künstlerisch gestaltete / Leiden ausgesetzt gleichgültigem Gebrabbel, ritueller Beliebigkeit / ausgehefert und dem Brauchtum den Eiern, Striezeln und Kätzchen und hat doch vollbracht.
Und eben noch blutige Tränen geweuit
und Angstschweiß vergossen / am Ölberg auf Knien gebettelt / um den Vorübergang des Kelches / während geschlafen wurde und daim dreingeschlagen / und daim verraten von den Getreuen.
Es verstand keiner. / Woher auch. Wenn einer ganz Wunde ist hieße ihn heilen / ihn töten.
Er war wohl ganz Wunde. / Über seine drei Tage im Reich des Todes / hat er uns nichts berichtet. Woraus er auferstand / bleibt sein Geheimnis. Ruhte er aus / unter alten Bekannten tauschte er Blicke / mit Schatten / unerkannt auch unter ihnen / schreckten die auf aus dem Dämmer / traf sie ein Lichtstrahl aus einem / der nicht bleiben würde?
Hielt er inne? Wußten sie, wer da durchging?
Als er sich / wieder unter die Lebenden mischte / schwieg er davon. Ließ sich betasten / und doch nicht berühren sprach zu ihnen / aß zu Abend mit ihnen. Blieb nirgends. / Trug ihnen auf und benannte den Abschied. / Verlangte. / Und war eines Tages nicht mehr unter ihnen.